Bange Momente am Abendhimmel: Ein Heissluftballon taumelt am Sonntag um kurz nach 17 Uhr bei einem Waldstück in Merenschwand AG hin und her, droht abzustürzen. Wie BLICK-Leserbilder zeigen, befinden sich mehrere Menschen im Korb. Doch sie haben Glück: Der Ballon kann später sicher auf einem Feld landen.
BLICK-Recherchen zeigen: Beim Ballonunternehmen handelt es sich um die Holly Ballon AG mit Sitz in Meisterschwanden AG. Deren Inhaber war am Montag sofort bereit, über den Vorfall zu sprechen. «Unsere Pilotin startete um 14.30 Uhr mit acht Gästen im luzernischen Beromünster», sagt Hanspeter Holliger (69). Zuerst sei der Ballon etwas tiefer geflogen und dann hoch auf 2500 Meter: «Mit Blick auf die Alpen.»
«Landung braucht gewisse Strecke»
Dann sei der Ballon vom Wind ins Reusstal getragen worden. «In dieser Region wollte die Pilotin auch runter und hat in Merenschwand zur Landung angesetzt», so Holliger weiter. Dafür sei sie wieder tiefer geflogen. «Man kann ja nicht aus 100 Metern geradewegs runter. Das braucht eine gewisse Strecke.» In Merenschwand sei sie deshalb runter auf Baumhöhe gegangen und habe auf einer Wiese landen wollen.
Da passiert es! Holliger: «Die Pilotin hat während der Fahrt gesehen, dass der Ballon einen Baum streifen könnte, und hat es den Passagieren auch gesagt.» Diese seien ruhig geblieben und hätten auch keine Angst gehabt, wie er später erfahren habe.
Pilotin hat 25 Jahre Ballonflug-Erfahrung
Aber knapp war es dennoch! «Der Ballon hat dann etwa mit vier, fünf Stundenkilometern zwei, drei Äste eines Baumes mitgerissen», so Holliger. Wegen des Widerstands sei der Korb kurz hängen geblieben. «Die Pilotin musste wieder mehr Gas geben, um höher raufzukommen.» Kein leichtes Unterfangen, denn ein Ballon mit neun Personen wiegt rund eine Tonne. Daher habe es natürlich diese Schaukelbewegungen gegeben, so Holliger.
Wie haben die Passagiere diesen Moment erlebt? Sie wollen laut Holliger nichts dazu sagen. Er sagt aber: «Das sieht von unten zwar dramatisch aus. Aber im Korb drin merkt man nicht viel.»
Die Pilotin, die 25 Jahre Ballonflug-Erfahrung und die Ausbildung dafür habe, konnte dann am geplanten Ort landen. «Sie hat mir erzählt, dass alles gut gegangen sei und die Gäste happy waren.» Es sei halt «ein Ast zu weit rausgestanden» und es habe «leichten Abwind» gegeben. Hanspeter Holliger erleichtert: «In diesem Sinne ist also nichts Tragisches passiert. Wie auch in den letzten 30 Jahren nicht, seit es mein Ballonunternehmen gibt.»
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