Noch hat er keinen neuen Job. Minnas G.* (30) verlor seine Stelle als Saisonnier und Betriebsangestellter bei den Lenzerheide Bergbahnen AG, weil er pornografische Filme konsumierte (BLICK berichtete).
Der Handwerker ist sauer. Er findet die fristlose Kündigung «übertrieben». Er sagt: «Es war während der Pause auf meinem privaten Tablet.» Auch seine Hose sei immer zu gewesen.
«Meine Mutter findet mein Vorgehen ungeschickt»
Nachdem BLICK den Fall publik machte, wurde dieser kontrovers diskutiert. Selbst Medien aus dem Ausland griffen die Geschichte auf. Den Rummel um seine Person bekommt G. nun zu spüren. «Meine Mutter findet es ungeschickt, dass ich mich in der Öffentlichkeit zeige», sagt er. Auch eine Barfrau habe ihn angesprochen. «Sie meinte, ich solle keine Pornos mehr schauen.»
Doch es gebe auch positive Reaktionen. Andere gratulieren ihm zu seiner Ehrlichkeit. Deshalb vertritt G. seinen Standpunkt weiter: «Nein, ich finde nicht, dass ich etwas Schlimmes gemacht habe.» Er erklärt erneut die Situation. «Am Morgen war alles für den Betrieb des Skilifts ab 8.30 Uhr vorbereitet», sagt er. «Doch weil es noch zu früh war, machte ich Pause und habe die pornografischen Filme angeschaut.»
Er betont, dass er deshalb nie schriftlich verwarnt worden sei, aber er gesteht ein: «Andere Mitarbeiter im Team sprachen mich schon früher kritisch auf den Konsum an.» Einen Anwalt wolle er sich aber nicht nehmen – aus Kostengründen. Aus seiner Sicht lohnt sich ein Prozess nicht. Doch er erklärt: «Ich bin Mitglied bei der Gewerkschaft Unia. Ich werde dort nachfragen, ob sie mir helfen.»
Erfahrung als Holzarbeiter und Dachdecker
Auf Anraten seines Onkels meldete er sich diese Woche bei der Regionalen Arbeitsvermittlung (RAV) an. «Jetzt schreibe ich Bewerbungen», sagt er. Er suche eine Stelle im «handwerklichen Bereich», er wolle «mit den Händen arbeiten».
Denn anpacken kann er. Der 30-Jährige schloss erfolgreich die Lehre als Waldarbeiter ab, jobbte jahrelang als Dachdecker und letzten Sommer bei einem Gemüsebauern. G. ist zuversichtlich, dass ihn jemand einstellt.
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