Keine Aufträge wegen Corona
Schwyzer Möbelschreiner produziert jetzt Holz-Dildos

Möbelschreiner Ivo Schmidig (38) musste sich in der Coronakrise neu erfinden. Die Geschäftsidee des Schwyzers: Sextoys statt Holzmöbel.
Publiziert: 29.01.2021 um 19:29 Uhr
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Ivo Schmidig (38) produziert statt Möbel jetzt Sextoys.
Foto: zvg

Eigentlich fertigt Ivo Schmidig (38) Material für Restaurants an – Möbel, Lampen oder Dekoration. Weil die Restaurants in der Corona-Krise kaum mehr Aufträge vergeben konnten, brauchte Schmidig eine neue Idee: «Irgendwann kam ich zufällig mit meinen Kollegen auf die Idee, Sex-Spielzeuge, insbesondere Dildos, zu produzieren.» Seine Kollegen hätten zuerst zwar geschmunzelt, er selbst sei aber sofort überzeugt gewesen. «Ich wusste: Das kann klappen.»

Mittlerweile stellt Schmidig in seiner Werkstatt Dildos her, «jedes Stück ein Unikat.» Hergestellt wird das Sexspielzeug aus alten und kaputten Rollbrettern, die in Schmidigs Werkstatt ein zweites Leben erhalten. Diese werden verleimt, gehobelt, geschliffen und mit einem speziellen Lack versehen. Jedes Stück sieht anders aus. «Wenn man mit Holz arbeiten, sieht kein Stück genau gleich aus wie das andere. Das ist auch bei den Dildos so», sagt Schmidig.

Nur positive Rückmeldungen

Der Möbelschreiner stellt zudem auch massgeschneiderte Sexspielzeuge her. Vermarktet werden die Produkte via Instagram, zudem ist ein Onlineshop in Aufbau. Erste Rückmeldungen seien durchwegs positiv. «Mittlerweile habe ich sogar eine Anfrage, ob ich für einen Shop produzieren könnte», sagt Schmidig.

Wichtig sei ihm, dass sich die Kunden auf ihn verlassen können. «Ich arbeite exakt, will keine Verletzungen erzeugen. Dafür verwende ich sogar einen speziellen Lack — der Dildo ist am Ende seidenfein.» Holz sei zwar nicht das handelsübliche Material für Sexspielzeuge, dennoch seien die Leute positiv überrascht: «Viele fragen sich, ob Silikon nicht besser wäre – aber ich will etwas Spezielles machen. Das mögen viele Leute.»

Ob er sich mit dem Dildo-Geschäft seinen Lebensunterhalt finanzieren kann, weiss er noch nicht. Allerdings erhalte er nur positive Meldungen. «Alle stehen dahinter, selbst meine Verlobte.» Und: «Auch meine Kollegen haben Interesse, in das Geschäft einzusteigen.» (zis)

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