Darum gehts
- Strahlenalarm bei polnischer Reisegruppe – nur eine Norovirus-Infektion
- Grosseinsatz wegen Hinweis auf radiologisches Ereignis nach Cern-Besuch
- 29 Personen vor Ort betreut, 18 Jugendliche ins Spital gebracht
Es war später Mittwochnachmittag, als letzte Woche ein Reisecar auf der Raststätte in Pieterlen BE von einem Grossaufgebot von Polizei, Sanität und Feuerwehr empfangen wurde. Der Anlass schien dramatisch: Die polnische Reisegruppe klagte über Vergiftungserscheinungen, gemäss Polizei gab es Hinweise auf ein mögliches radiologisches Ereignis.
Strahlenalarm! Erbrechen, Durchfall und heftige Bauchkrämpfe bei den jugendlichen Reisenden wurden als Symptome eines potenziellen Strahlenunfalls gelesen.
Ernster Hinweis oder Fehleinschätzung?
Die Raststätte in Pieterlen wurde rigoros abgeriegelt, speziell ausgerüstete Einsatzkräfte der Feuerwehr untersuchten den allenfalls kontaminierten Reisecar und die Reisenden auf radioaktive Strahlung, chemische Spuren und auf bakterielle Rückstände. Schutzzelte wurden aufgestellt, die Betroffenen in Decken gehüllt. Gefunden wurde: nichts. 29 Personen wurden vor Ort medizinisch betreut, 18 Jugendliche mit der Ambulanz ins Spital gefahren.
Dort folgte die Entwarnung: Bei zwei Betroffenen wurde das hoch ansteckende Norovirus festgestellt – Magen-Darm-Erkrankung statt Strahlenkrankheit also.
Nach mehr als vier Stunden zogen die Beamten spätabends wieder von der Raststätte ab. Zurück blieb die Frage, wie es überhaupt zum spektakulären Fehlalarm kommen konnte. Damit Symptome wie heftiges Erbrechen auftreten, hätten die Touristen einer erheblichen Strahlendosis ausgesetzt sein müssen. Die Kantonspolizei Bern schweigt eisern zu den Hinweisen auf ein mögliches radiologisches Ereignis.
Recherchen von Blick zeigen: Grund für den Grosseinsatz war ein Besuch der Reisegruppe am Teilchenbeschleuniger des Cern in Genf. Nur: An diesem sei es im März zu keinem radiologischen Zwischenfall gekommen, wie das Pressebüro des Cern auf Anfrage mitteilt. Auch habe die einzige Gruppe aus Polen, die das Cern im fraglichen Zeitraum besucht habe, nur Bereiche ohne Strahlenrisiko betreten.
Polizei spricht von Vorsichtsmassnahmen
War das grosse Truppenaufgebot also übertrieben? Haben die Einsatzkräfte reflexartig im Teilchenbeschleuniger eine mögliche radioaktive Kontamination gesehen? Oder wurde die Reisegruppe als Gelegenheit gesehen, die Geigerzähler einmal in einem Ernstfall zu testen?
Die Kantonspolizei Bern verteidigt sich: Die umfassenden Einsatzmittel seien aufgeboten worden, um die öffentliche Sicherheit zu garantieren und den Jugendlichen möglichst rasch medizinisch zu helfen. Die Situation sei zunächst unklar gewesen, über ein Dutzend Jugendliche habe sich in schlechtem medizinischen Zustand befunden.
Sie alle konnten das Spital nach kurzem Aufenthalt wieder verlassen.
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