Snowboarder Thomas Albrecht (35) machte am vergangenen Freitag den Schnappschuss seines Lebens: Auf der italienischen Seite des Splügenpasses lief ihm ein Bär praktisch vor die Linse – und weiter über die Grenze in die Schweiz. Wie das Amt für Jagd und Fischerei Graubünden mitteilt, sind letzte Woche insgesamt zwei neue Bären im Kanton entdeckt worden. Ein weiteres Tier lief am Samstag kurz nach Mitternacht im oberen Puschlav in eine Fotofalle, als es sich an einem Hirschkadaver zu schaffen machte.
Heute veröffentlichten die Bündner Behörden das entsprechende Bild, auf dem der Bär mit angeschnittenem Kopf zu sehen ist. «Seither sind keine weiteren Hinweise aus dem Puschlav mehr eingegangen», schreibt das Amt für Jagd und Fischerei Graubünden in einer Mitteilung.
Spur im Matsch
Im Val Curciusa konnten die Wildhüter den Tatzen-Abdruck eines Bären im Matsch fotografieren. Sie gehen davon aus, dass die Spur vom gleichen Tier stammt, das Hobby-Fotograf Albrecht am Freitag geknipst hat.
Für eine eindeutige Identifikation der beiden Zugewanderten sollen jetzt Kot oder Haare sichergestellt werden. Bisher wurde seit den Ereignissen von letzter Woche keine weiteren Lebenszeichen der Bären entdeckt.
Wie das Bündner Amt zudem mitteilt, hat das Laboratoire de Biologie de la Conservation de l'Université de Lausanne die genetischen Analysen des anfangs April in Zernez GR von einem Zug überfahrenen Bären abgeschlossen. Es handle sich «zweifelsfrei» um M32. (noo)