Falschfahrer sind für jeden Automobilisten ein Horror-Szenario. In Chur passierte das innerhalb einer Woche gleich zwei Mal: Am Dienstag bog ein Deutscher (47) beim Anschluss Chur-Süd falsch ab und landete als Geisterfahrer auf der Autobahn. Fünf Tage zuvor erwischte ein Deutscher (76) zwar die richtige Spur, aber die falsche Richtung. Darum wendete er mitten auf der Autobahn und fuhr als Geisterfahrer.
In beiden Fällen gab es zum Glück keinen Unfall. Beide waren offenbar vom Mega-Kreisel beim Autobahnanschluss Chur-Süd verwirrt. Dieser war erst im Dezember letzten Jahres eröffnet worden und sollte das Stauproblem lösen. Der Stadtrat Tom Leibundgut lobte das Mammutwerk: «Der Kreisel ist insbesondere schön, weil er über zwei Brücken verläuft. Es ist kein Nullachtfünfzehn-Kreisel.»
Was die Politik freut, sorgte nicht nur zu lebensgefährlichen Falschfahrten: Mehrere Blick am Abend-Leser berichteten, dass die Verkehrsführung mit den unzähligen Ausfahrten kompliziert sei. Geschichten über teure Taxifahrten häuften sich, weil Täxeler aus Versehen auf die Autobahn in Richtung Thusis abgebogen seien, statt in die Stadt zu fahren.
Eine Anpassung des Kreisels gebe es aber nicht: «Die Signalisation entspricht den Vorgaben», erklärt Marco Ronchetti vom Bundesamt für Strassen gegenüber dem «Bündner Tagblatt». (pma)