Eine neunköpfige Skitourengruppe aus dem Raum Zürich/Aargau befand sich gestern auf einer Skitour zum Piz Vilan. Bei der Abfahrt Richtung Seewis löste sich in einer Höhe von rund 2200 Metern eine Lawine und riss acht Personen mit sich. Eine Person schaffte es, sich selbstständig aus den Schneemassen zu befreien.
Wie die Bündner Kantonspolizei mitteilt, konnten drei Personen hingegen nur noch tot geborgen werden – die anderen vier seien schwer verletzt. Eine davon ist den schweren Verletzungen am frühen Abend im Spital erlegen.
Eine weitere Person starb in der Nacht auf Sonntag im Krankenhaus, heisst es bei der Polizei heute morgen.
Bei der Rettung im Einsatz standen drei Rega-Helikopter und je ein Helikopter der Heli Bernina sowie der Swiss Helicopter. Zusätzlich vor Ort war ein Rettungsteam der SAC Sektion Prättigau mit acht Personen und einem Lawinenhund.
Zwei weitere Tote im Berner Oberland
Auch im Berner Oberland sind gestern zwei Menschen bei Lawinen-Abgängen ums Leben gekommen. Wie die Kantonspolizei mitteilt, konnte ein Mann im Gebiet Luegli im Adelbodner Skigebiet Hahnenmoos zwar lebend aus den Schneemassen gerettet werden, am Abend starb der 31-Jährige aus dem Kanton Freiburg allerdings im Spital.
Ein in Mürren ebenfalls abseits der Pisten verschütteter Basler Snowboarder (†28) konnte nur noch tot geborgen werden. Das Unglück ereignete sich in der Region Schilthorn unterhalb der Station Birg.
Erhebliche Lawinengefahr im Alpenraum
Auch oberhalb von Verbier VS löste sich gestern Mittag eine Lawine und verschüttete zwei Skifahrer. Dieser Unfall ging allerdings glimpflich aus – die Rettungskräfte konnten die nur leicht verletzten Wintersportler schnell aus den Schneemassen befreien.
Die Lawine ging auf 2600 Metern über Meer in der Region des Col du Crebelet ab. Wie die Walliser Kantonspolizei mitteilte, war eine Gruppe ausländischer Skifahrer ausserhalb der markierten Pisten unterwegs.
Auf dem gesamten Kantonsgebiet des Wallis herrscht derzeit erhebliche bis grosse Lawinengefahr. Die Schneedecke ist sehr störanfällig. Dabei gehen Lawinen spontan ab oder werden schon durch einzelne Schneesportler ausgelöst.
Im übrigen Alpenraum gilt gemäss dem WSL-Institut für Schnee- und Lawinenforschung (SLF) erhebliche Lawinengefahr (Stufe 3). Touren erforderten deshalb grosse Vorsicht und Zurückhaltung. (lex/eg/SDA)