Die Pilze auf Bündner Wiesen bekommen einen australischen Nachbarn. Im östlichsten Teil der Schweiz gefällt es dem Tintenfischpilz besonders gut. In Maienfeld, Laax und Trimmis beispielsweise gab es zahlreiche Funde, wie «Die Südostschweiz» schreibt.
Vereinzelt gibt es den Tintenfischpilz schon länger in Europa: Er wurde im letzten Jahrhundert eingeschleppt, vermutlich mit Woll- oder Militärtransporten. Erst jetzt aber, da die Sommer zunehmend wärmer werden, kann sich der Pilz festsetzen.
Fortpflanzung dank Schleim
Schädliche Auswirkungen auf andere Pilze hat der rot leuchtende Exot nicht – beliebt macht er sich trotzdem kaum. Denn seine Tentakel sondern Schleim ab, der nach Kot und Aas stinkt.
Das dient der Fortpflanzung: Fliegen und Käfer saugen den Schleim auf und verbreiten so die Pilzsporen auf dem Boden.
Auch seine Farbe, die verrottetem Fleisch ähnelt, soll die Insekten anlocken.
Tintenfisch-Stinkmorchel und Teufelsfinger
In anderen Gefilden wurde der Tintenfischpilz zur Plage. In Kalifornien hat er sich bis in private Gärten vorgearbeitet. In Internetforen geben sich die betroffenen Gärtner Tipps, wie man den lästigen Pilz vertreiben kann. Eine mögliche Bekämpfungsmethode: Den Pilz mit Backpulver zum Austrocknen bringen. Anschliessend mit Pilzvernichter bespritzen.
Seine Englischen Namen lauten «Octopus Stinkhorn» (Tintenfisch-Stinkmorchel) und «Devil’s Finger» (Teufelsfinger). Man ahnt es: Der Tintenfischpilz ist kein Speisepilz. (whk)