Es geht ums liebe Geld und um böse Zahlen, und die sprechen Klartext. «Im Geschäftsjahr 2012/13 hatte die Pischabahn einen riesigen Verlust von 456’000 Franken eingefahren», schreibt die «Südostschweiz». Trauriger Tiefpunkt einer Entwicklung, die sich für das kleine Davoser Skigebiet Pischa seit Jahren abzeichnete.
Jetzt handelt die Davos Klosters Bergbahnen AG, die Muttergesellschaft der Sportbahnen Pischa AG. Ab der kommenden Wintersaison 2014/15 sollen die Beförderungsanlagen, die Pendelbahn und die Skilifte, nur noch zu folgenden Zeiten in Betrieb genommen werden: an Weihnachts- und Neujahrswochen, in Sport- und Fasnachtsferien und an Wochenenden.
Das heisst, Pischa steht den Skifahrern in Zukunft nur noch an rund 45 Tagen pro Saison offen, statt an 90 wie bis anhin.
Kleines Zückerchen für die Freerider: Sind die Bedingungen gut, soll die Luftseilbahn nach Möglichkeit in Betrieb genommen werden.
Investitionen verschlafen?
Philip Bodmer vom Verein Pro Pischa hatte kritisiert, dass die Betreibergesellschaft nicht in die Erneuerung der veralteten Anlagen investiert habe. Daher seien die Gäste ausgeblieben. Dem kontert der VR-Präsident Davos Kosters Bergbahnen AG: «Wir bringen die Gäste nicht mehr unter der Woche in die Skigebiete», sagt Carlo Schertenleib der «Südostschweiz». Daraus entstünden Überkapazitäten. Jetzt habe man die Konsequenzen ziehen müssen. Reto Branschi, CEO der Destination Davos, sagte der «Südostschweiz», der Entscheid sei «natürlich nachvollziehbar».
Saisonabo bleibt gleich teuer
Wie hart die Davos Kosters Bergbahnen AG kalkuliert, zeigt sich auch daran, dass das Saisonabonnement für das gesamte Skigebiet nicht günstiger wird, obwohl der Betrieb in der Pischa halbiert wird.
Doch wird nicht nur abgebaut im alten Skigebiet. Mit der Rega soll der alte Plan eines Heliports bei der Talstation wieder aufgenommen werden. Verletzte im dazugehörigen Skigebiet wird es aber wohl immer weniger geben.
Die Betreiber der bei Freeridern beliebten Bahn hoffen, mit dem Sparkurs wenigstens auf eine «schwarze Null» zu kommen. Nur dann bliebe der Pischa das Schicksal anderer Schweizer Traditionsskigebiete erspart.
Wie zum Beispiel Lungern-Schönbühl OW, das seit 2013 stillsteht. Oder Hospental UR, das seit Jahren vor sich hin rostet. (snx)