Trauermarsch für den verunglückten David in Chur
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Nach dem Maiensässfahrt-Drama:Trauermarsch für den verunglückten David in Chur

Hunderte nehmen Abschied nach Maiensässfahrt-Drama
«David, du warst ein toller Mensch»

Grösser könnte die Anteilnahme nicht sein. Hunderte Menschen haben in Chur am Trauermarsch für David D.* (†14) teilgenommen. Zusammen mit den Angehörigen erweisen sie dem verstorbenen Schüler die letzte Ehre.
Publiziert: 26.05.2019 um 15:12 Uhr
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Aktualisiert: 26.05.2019 um 21:45 Uhr
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Es kommen deshalb am Sonntagabend auf Wunsch der Angehörigen von David Freunde und Familie zusammen und trauern gemeinsam.
Foto: Anian Heierli
Anian Heierli

An der traditionellen Maiensässfahrt vom vergangenen Donnerstag passierte das Unglück, bei dem David D. (†14) verstarb. Der Jugendliche rutscht einen Abhang hinunter und fällt über eine 200 Meter hohe Felswand (BLICK berichtete). Der Rega-Notarzt kann nur noch seinen Tod feststellen.

Die Tragödie ist für die Bündner Hauptstadt ein Stich mitten ins Herz.

Der Trauermarsch vom Sonntag mit Hunderten von Teilnehmern wird von der Familie und den engsten Freunden angeführt. Sie halten sich an den Händen und tragen ein grosses Foto von David mit sich. Es ist ein bewegender Moment, als der riesige Menschenzug durch die Altstadt schreitet.

Auch die Leute am Strassenrand halten kurz inne und gedenken dem verunglückten Schüler.

«Auch an schlechten Tagen immer mit dir lachen»

Der Vater des Verstorbenen sagt zu BLICK: «Dieser Abschied bedeutet uns viel.» Nach dem Marsch gibt es eine kurze Rede. Alle sind überwältigt von der grossen Anteilnahme. Unter Tränen spricht eine Mitschülerin von David zu den Trauernden: «David, du warst ein toller Mensch. Auch an schlechten Tagen konnten wir immer mit dir lachen.»

Eine Seelsorgerin ergreift als Vertreterin der Stadt das Wort. Ihre Kernaussage berührt: «Weine nicht um mich, ich bin nicht fort. Ich lebe weiter in euren liebenden Herzen», sagt sie im Namen von David.

Auch der Stadtrat lief beim Trauermarsch geschlossen mit. Die Route war an jene der Maiensäss-Tradition angelehnt. Patrik Degiacomi, Vorsteher des Departements Bildung, sagte im Vorfeld: «David kehrte als Einziger nicht von der Maiensässfahrt zurück. Wir möchten ihn symbolisch in die Gemeinschaft der Stadtbevölkerung tragen.»

Auf der Quaderwiese, wo die Rede für David stattfindet, nahmen am Donnerstag die Eltern ihre Kinder in Empfang. Damals wussten sie noch nichts vom Unglück. Dafür leisten David am Sonntag viele von ihnen die letzte Ehre.

* Name der Redaktion bekannt

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