Gestern wollte der bekannte Schweizer Apnoetaucher Peter Colat in Davos GR einen neuen Weltrekord aufstellen: Dafür muss er weiter als 108 Meter unter der Eisdecke des Sees schwimmen – ohne zwischendurch Luft zu holen.
Am Samstagnachmittag trainiert er mit zwei guten Kollegen. Für ihr Training bohren die Männer sechs Löcher in unterschiedlichen Abständen in den Davosersee. Sie wollen von Loch zu Loch tauchen. Colat und dem einen Kollegen gelingt es in einem Atemzug.
Fast 3 Minuten ohne Luft
Doch der zweite Kollege, Cris K.* aus Zumikon ZH, taucht schon beim ersten Loch nicht mehr auf. Sofort wird ein Taucher mit Sauerstoffflasche eingesetzt. Er findet K. nach 2 Minuten 45 Sekunden und zieht ihn aus dem Aufstiegsloch.
Auf dem Eis versuchen ihn seine Kollegen zu reanimieren: erfolgreich. Die Rega fliegt den Mann ins Kantonsspital nach Chur. Er ist zu schwach. Gestern Morgen stirbt Cris K.
Ein sehr geselliger Typ
Besonders tragisch: Erst vor eineinhalb Jahren hatte der 42-Jährige vom Flaschen- zum Apnoetauchen gewechselt. «Seither war er total angefressen. Er schaffte es letztes Jahr bei der Schweizer Meisterschaft sogar auf den vierten Platz», erzählt Mike Mayr, der seit Jahren mit dem Sanitär im Fun Diver Tauchclub war. «Alle mochten ihn gern. Er war ein sehr geselliger Typ.»
Dass Cris K. fahrlässig gehandelt hat, glaubt Mayr nicht: «Er war nicht tiefengeil. Er kannte seine Grenzen gut. Sicherheit hatte bei ihm immer Priorität.»
*Name der Redaktion bekannt