83-Jähriger zeigt sich geständig
Täter nach antisemitischer Drohung gegen Davoser Hotel ermittelt

Die Kantonspolizei Graubünden hat einen 83-jährigen Mann ermittelt, der antisemitische Drohbriefe an ein koscheres Hotel in Davos gesendet hat. Der Täter ist geständig, Hinweise auf eine Umsetzung der Drohungen gibt es nicht.
Publiziert: 30.09.2025 um 10:19 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2025 um 10:54 Uhr
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Die Polizei hat einen 83-jährigen Mann ermittelt, der antisemitische Drohbriefe an ein Hotel in Davos gesendet hat.
Foto: Kapo GR

Darum gehts

  • Polizei ermittelt 83-Jährigen wegen antisemitischer Drohbriefe an Davoser Hotel
  • Die Drohbriefe enthielten judenfeindliche Aussagen und Morddrohungen
  • Briefe wurden im September 2024 und Juli 2025 versendet
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Keystone-SDADie Schweizer Nachrichtenagentur

Die Kantonspolizei Graubünden hat in Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft den Verfasser der antisemitischen Drohbriefe an ein koscheres, von jüdischen Gästen frequentiertes Hotel in Davos ermittelt.

Es handelt sich um einen 83-jährigen, in der Region wohnhaften Mann, der die beiden Drohbriefe anonym per Post an das Hotel sendete. Die Schreiben enthielten judenfeindliche Äusserungen, eines davon auch Morddrohungen.

Die Polizei teilt mit, dass der Täter geständig ist. Es gebe keine Hinweise dafür, dass der Mann die Drohungen umsetzen wollte. Der 83-Jährige wird sich vor der Justiz verantworten müssen.

Die Drohbriefe waren im September 2024 und im Juli 2025 an das Hotel gesendet worden.

Vorfall wurde Ende Juli bekannt

Zuletzt war der Vorfall am Freitag öffentlich bekannt geworden, obwohl er sich bereits Ende Juli ereignet hatte. Das erklärte Jonathan Kreutner, Generalsekretär des Schweizerischen Israelitischen Gemeindebunds (SIG), auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA zu einem Bericht von RSI Radiotelevisione svizzera.

«Ein koscheres Hotel in Davos erhielt einen Brief mit antisemitischen Beleidigungen, Bezügen zum Nationalsozialismus und Morddrohungen», sagte Kreutner. Der Brief sei unverzüglich der Polizei übergeben worden.

«Drohungen dürfen nicht auf die leichte Schulter genommen werden»

«Eine Morddrohung ist keine verbale Entgleisung, das hat nochmals eine ganz andere Qualität und vor allem Wirkung auf die Betroffenen», betonte Kreutner. Der Schock, den so ein Schriftstück auslöse, und die Angst, die es hervorrufe, seien nur schwer zu beschreiben.

«Solche Drohungen dürfen unter keinen Umständen auf die leichte Schulter genommen werden», sagte der SIG-Generalsekretär. Entsprechend hatte die Polizei damals bereits Abklärungen getroffen.

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