Dramatische Szenen heute Vormittag im Oberengadin: Kurz vor elf Uhr ist eine Pistenmaschine in den Silvaplanersee eingebrochen. Der Ratrac-Fahrer (†25) ist mit dem Fahrzeug untergetaucht.
Wie die Bündner Polizei mitteilt, konnte er zwar rasch aus dem Wasser gerettet werden, verstarb aber kurze Zeit später im Spital von Lugano.
Der Pistenfahrzeugführer war auf dem Silvaplanersee unterwegs um die Loipe neu zu ziehen, als er in der Bucht bei Surlej einbrach. Nach der Reanimation vor Ort wurde er mit der Rega ins Fondazione Cardiocentro Ticino geflogen.
«Der Verunfallte war ein Mitarbeiter der Gemeinde. Den Angehörigen wollen wir unser tiefstes Beileid ausdrücken», sagt Gemeindepräsidentin Claudia Troncana zu Blick.ch.
Warum waren keine Schwimmer befestigt?
Wie Polizeisprecher René Schuhmacher bestätigt, war das Pistenfahrzeug nicht mit Schwimmern ausgestattet: «Warum, wird jetzt abgeklärt.» Der Pistenbully liegt noch immer in 52 Metern Tiefe auf dem Seegrund. Die Bergung wird in den nächsten Tagen durch Polizeitaucher organisiert.
Es ist nicht das erste Mal, dass das Eis unter der schweren Last der Fahrzeuge nachgibt. Im St. Moritzersee ging erst vor knapp zwei Wochen ein Ratrac baden. Dem Fahrer ist allerdings nichts passiert und er schaffte es selbstständig inklusive Fahrzeug an Land.
2013 sank eine Pistenmaschine fünf Meter in den See – auch dieses Fahrzeug war nicht mit Schwimmern ausgerüstet.
Die Feuerwehren Trais Lejs (Sils, Maloja und Silvaplana) und St. Moritz üben den Ernstfall immer wieder. Laut Terminkalender wäre in zwei Tagen die nächste Seerettungsübung durchgeführt worden. (lex)