Oberhalb des Dorfes Brienz ist es zwischen dem 9. und 12 Juli zu einer Serie von Felsstürzen gekommen. Insgesamt bleibt die Lage gemäss der Gemeinde Albula angespannt. Mehrere Personen missachteten das Betretungsverbot rund um das Dorf.
Die Serie «kleinerer Felsstürze» aus dem Plateau Ost und der sogenannten Front oberhalb des Dorfs Brienz GR umfassten einige Tausend Kubikmeter, wie die Gemeinde Albula am Freitag in ihrem Informationsbulletin zum Brienzer Rutsch mitteilte. Das Geröll stürzte auf den Bereich «Schutthalde oben» und beschleunigte diese Rutschung deutlich. Die Geschwindigkeit des Plateaus sei hingegen etwas zurückgegangen.
Neue Regenfälle bergen Gefahr
Nach den starken Niederschlägen Anfang Juli sei mittlerweile eine gewisse Beruhigung der Rutschgeschwindigkeiten festgestellt worden, etwa im Dorf selbst. Bei erneuten Regenfällen könne sich aber zum Beispiel der Bereich Plateau Ost wieder beschleunigen. «Die Gefährdungslage kann sich also rasch wieder zuspitzen», hiess es im Bulletin.
Die Behörden erhalten entsprechend die Gefahrenstufe Rot aufrecht. Es bleibt also beim Betretungsverbot für das Dorf Brienz und dessen Umgebung.
Dieses Betretungsverbot ist in den vergangenen Wochen gemäss der Gemeinde Albula von mehreren Personen missachtet worden. Meistens habe es sich um Velofahrer gehandelt, die «offenbar den Umweg über Tiefencastel nicht machen wollten». Die Personen wurden verzeigt und müssen mit einer Busse rechnen.
Das zur Gemeinde Albula gehörende Dorf Brienz/Brinzauls ist seit mehreren Monaten erneut evakuiert. 2023 stoppte ein gewaltiger Schuttstrom kurz vor dem Dorfrand. Das abgerutschte Felsvolumen betrug 1,7 Millionen Kubikmeter. Jetzt könnte die Sturzmasse im Extremfall noch grösser werden.