Klosters aberkennt Prinz Charles seine Gondel
«Prince of Wales» mit Werbung überklebt

Im Prättigau hatte der königliche Skihase Prinz Charles seit bald 30 Jahren seine eigene Gondel. Doch jetzt musste sein «Prince of Wales»-Schriftzug auf der Gotschnabahn einer grossflächigen Werbebotschaft weichen.
Publiziert: 10.01.2015 um 21:54 Uhr
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Aktualisiert: 08.10.2018 um 12:43 Uhr
Byebye Prinz Charles, hello M&G Investments.
Foto: Facebook / Alpdest Services AG

Hoch hinaus gings während 27 Jahren mit der roten «Prince of Wales»-Kabine der Klosterser Gotschnabahn. Die Gondel war eine Hommage an Prinz Charles (66), den blaublütigen Stammgast des Skiortes.

Wie es scheint, stiegen er und die königliche Verwandtschaft aber zu selten im Prättigau ab. Denn Davos/Klosters braucht offenbar Geld – der Prinzen-Schriftzug musste dem Banner einer internationalen Fondsgesellschaft weichen.

«Es ist sicher schöner, wenn man die rote Bahn hat. Wir sind aber nicht nur da, um schön zu sein», sagt der Sprecher der Davos Klosters Bergbahnen AG Frédéric Petignat in der «Südostschweiz».

«Wenn es uns schlecht geht, bringt das der ganzen Destination Davos/Klosters nichts, und das liegt auch nicht im Interesse der Klosterser. Wir stehen in der Pflicht, dass es uns wirtschaftlich gut geht. Das darf man nicht vergessen», sagt Petignat.

«Ein Schandfleck»

Klosters und seine Gäste sind trotzdem nicht begeistert. Werbung in «diesem Ausmass und für dieses Produkt ist völlig fehl am Platz und gehört sicher nicht zu und auf Gotschna», moniert ein Urlauber in einem Leserbrief. Die Werbe-Gondel sei «ein Schandfleck». 

Dass ihm die Gondel aberkannt wird, habe nichts mit Charles persönlich zu tun. «Die Platzierung von Werbung ändert natürlich nichts an unserer Wertschätzung gegenüber dem englischen Königshaus», sagt Petignat.

Charles wird «überrascht» sein

Clair Southwell, die in Klosters lebt und Prinz Charles seit vielen Jahren kennt, sagt dazu in der «Südostschweiz»: «Ich denke, dass es für ihn schon ein bisschen eine Überraschung sein wird, wenn er nach Klosters kommt.»

Einziger Trost für den Royal und die einheimischen Anhänger der gehobenen Britishness: Auch die M&G Ltd. stammt aus Grossbritannien. (lex)

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