Das Postauto fährt gerade in Andeer GR ein, als es plötzlich rumpelt – und ziemlich schnell zum Stillstand kommt. Dann bietet sich den Fahrgästen ein ungewöhnliches Schauspiel: Das Poschi wird vom eigenen Rad überholt, das sich hinten links gelöst hat. Es rollt in hohem Tempo über die Strasse, wird an einem Trottoir in die Luft gespickt und kommt schliesslich auf einem Stück Wiese zur Ruhe, als es an ein stehendes Postauto prallt.
Ein BLICK-Leser sass im betroffenen Bus. «Ich dachte zuerst, er macht eine Vollbremsung», sagt der Augenzeuge. Dann habe er das Rad vorbeiziehen sehen. «Zum Glück war vor uns niemand auf der Strasse. Das hätte unschön enden können», sagt er. Das Fahrzeug sei leicht in Schieflage geraten, und es habe heftig vibriert.
«Schon mehrere Minuten vor dem Unfall, in Thusis, habe ich ein komisches Geräusch gehört», sagt der Leserreporter. Ob das etwas mit dem Rad zu tun gehabt hat, wisse er aber nicht.
Ersatzbus stand praktisch schon da
Die Kantonspolizei Graubünden bestätigt den Unfall, der sich am Samstagabend um 18.50 Uhr in der Nähe des Heilbads ereignet hat. Die Ursache ist noch unklar. Offenbar war ein zweites Fahrzeug, ein weisser Personenwagen hinter dem Postauto, ebenfalls involviert. In welcher Form, das ist ebenfalls noch nicht bekannt.
Verletzte dürfte es keine gegeben haben. «Die Fahrgäste waren eher belustigt als verängstigt, als das Rad das Postauto überholt hat», sagt der Augenzeuge. Es hätten sich ungefähr 15 Leute, darunter mehrere Jugendliche, an Bord befunden.
Das Poschi war unterwegs von Chur nach Bellinzona. Die Passagiere mussten für die Weiterreise nicht lange warten. Denn in der Nähe des Unfallortes waren offenbar mehrere Postautos stationiert – so konnte relativ schnell ein Ersatzbus aufgetrieben werden.