Corona-Winter für Superreiche
55'555 Franken für ein Hotelzimmer in Celerina

Im Engadin lockt das Cresta Palace mit einem Angebot für Superreiche: Wer 55'555 Franken bezahlt, darf vier Monate im Hotel wohnen.
Publiziert: 11.01.2021 um 17:10 Uhr
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Aktualisiert: 15.01.2021 um 10:31 Uhr
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Das Hotel Cresta Palace in Celerina GR bietet ein wohl einzigartiges Angebot.
Foto: Zvg

Das Coronavirus hat das Leben zum Schlechten geändert. Menschen kämpfen mit ihrer Gesundheit, Unternehmen um ihre Existenz. Doch während fast überall die Sorgen und Nöte gross sind, gibt es Orte, die dem Leid bewusst trotzen.

Wie das 4-Sterne-Hotel Cresta Palace in Celerina. Perfekt eingebettet in die Engadiner Berglandschaft bietet es zahlungswilligen Kunden ein Angebot, das auch für Schweizer Verhältnisse sehr dekadent sein dürfte: Für 55’555 Franken kann man vier Monate lang in einer der 30 Junior-Suiten des Hotels wohnen.

Der Preis werde der verbleibenden Dauer der Saison individuell angepasst, sagt Hotel-Direktor Markus Tauss (34) zu BLICK. Heisst, je später man bucht, desto günstiger wird es.

Gutschein für Regen

Das Angebot werde durchaus genutzt, sagt Tauss. Genaue Zahlen will er nicht nennen, bestätigt aber BLICK-Schätzungen, wonach die Zahl der Buchungen «im oberen einstelligen Bereich» liegt.

Für das Geld erhalten die Kunden nebst einem warmen Bett jeden Tag Frühstück, 50 Prozent Rabatt auf den Wäsche-Service, gratis Minibar, Eintritt in eine 1200 Quadratmeter grosse Spa-Landschaft mit Pool, Sauna und Dampfbädern, vier Restaurants und das Versprechen auf gutes Wetter. Für jeden Tag, an dem die Sonne nicht scheint, gibt es nämlich einen Gutschein im Wert von 100 Franken.

«Idee aufgrund der Reisebestimmungen entstanden»

«Die Idee ist aufgrund von Corona und den Reisebestimmungen in den umliegenden Ländern entstanden», sagt Tauss, der die Führung des Traditionshotels erst vor wenigen Monaten zusammen mit seiner Frau übernommen hat.

«Bisher konnten wir ein solches Angebot nicht schnüren, da wir mit den Schweizer sowie internationalen Gästen eine durchgehend hohe Belegung verbuchen konnten. Daher waren die Möglichkeiten für ein solches Saison-Package bisher gar nicht gegeben und wir freuen uns unseren Gästen nun anbieten zu können, längere Zeit am Stück zu bleiben.»

Hauptsächlich Schweizer Kunden

Tauss sagt, dass es sich bei dem Angebot auch um ein Marketing-Instrument handelt, fügt aber an, dass man im Ausland kaum Werbung gemacht habe, um die Menschen nicht zum Reisen zu animieren. Entsprechend bestünde die Klientel in diesem Jahr hauptsächlich aus Schweizern. Diese würden oftmals spontan fürs Wochenende buchen, wenn das Bundesamt für Gesundheit oder der Bundesrat zuvor sagen, dass die Skipisten im Bündnerland auch diese Woche offenbleiben dürfen.

Falls Tauss noch weitere 55’555-Franken-Angebote verkaufen will, muss er also hoffen, dass der Bundesrat den Wintersportlern weiter gnädig gestimmt ist. (vof)

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