Bündner Hochjagd fordert bereits zwei Todesopfer
«Verkettung unglücklicher Umstände»

Im Kanton Graubünden verloren zwei Jäger in der Phase der Hochjagd ihr Leben. Sie stürzten nach dem Abschuss in den Tod. Beide waren in Gebieten unterwegs, in denen sie sich eigentlich gut auskannten.
Publiziert: 28.09.2016 um 21:48 Uhr
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Aktualisiert: 07.10.2018 um 11:47 Uhr
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DARF NICHT MEHR VERWENDET WERDEN
Foto: PHILIPPE WOJAZER
Sven Forster

Seit Beginn der Hochjagd hat der Jägerverband Graubünden bereits zwei tote Mitglieder zu beklagen. Nachdem die Kantonspolizei am Montag den den Tod eines Jägers (†52) in Sumvitg bekanntgab, mussten die Beamten einen Tag später erneut ausrücken.

Die Rettungskräfte fanden einen vermissten Waidmann (†62) in steilem, unwegsamen Gelände in Soazza. Beide Jäger hatten nach Angaben der Polizei ihr Wild bereits geschossen, verunglückten dann aber beim Abstieg aus dem Jagdgebiet. 

Seltene Todesfälle

Beim Bündner Amt für Jagd und Fischerei zeigt man sich bestürzt über die beiden Todesfälle.

Amtsleiter Georg Brosi sagt zu BLICK: «Wir führen zwar keine Liste, aber dennoch sind solche Fälle eher selten.»

Die beiden Jäger verstarben seinen Angaben zufolge in Gebieten, in denen sie sich gut auskannten und oft unterwegs waren. Es sei deshalb wahrscheinlich, dass eine «Verkettung unglücklicher Umstände» zum Absturz führte.

Das Alkohol im Spiel war, glaubt der Bündner Jagd-Chef indes nicht. Das Jäger auf der Pirsch gerne zur Flasche greifen, sei nicht viel mehr als ein Klischee. 

Brosi: «Ein Jäger steht bereits um 6 Uhr auf dem Gipfel, wie käme er betrunken da rauf?». Nach der erledigten Jagd gehört es zwar dazu, im Wirtshaus einen Schluck zu trinken. «Da muss man aber definitiv differenzieren», sagt er. 

Hochjagd im Herbst

Die Hochjagd dauert jeweils 21 Tage im Monat September. Je nach Ergebnis in diesem Zeitraum werden in den Monaten November und Dezember noch zusätzliche Hirsche und Rehe auf der Herbstjagd erlegt, um die festgelegten Abschusspläne zu erfüllen. (fss)

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