Bär vom Splügen treibt sich schon in Mittelbünden herum
Ab jetzt wirds gefährlich!

Neue Spuren des Splügen-Bärs wurden in der Nähe von Thusis GR entdeckt. Nur ein paar Ortschaften weiter wurde 2008 der Bär JJ3 erschossen.
Publiziert: 10.05.2016 um 19:46 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 15:04 Uhr
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Hier wandert der Splügen-Bär in die Schweiz.
Foto: 8989 Leserreporter

Es gibt neue Spuren des Splügen-Bärs, den ein BLICK-Leser Ende April am Splügenpass entdeckte (BLICK berichtete).

Der Einwanderer aus Italien hat jetzt im Gebiet Übernolla bei Thusis GR neue Spuren hinterlassen. Das Tier wandert also durch Mittelbünden, die Stadt Chur ist nicht mehr weit. 

Gefährliches Gebiet für einen Bär! Hier starb JJ3, einer seiner Vorgänger im Jahr 2008. Und zwar, weil er sich vom Problembären zum Risikobären entwickelt hatte.

JJ3 nur unweit von Thusis erschossen

Wird es dem Splügen-Bär gleich ergehen? JJ3 besuchte gegen Ende seines Lebens fast täglich Siedlungen, klaute auch einmal eine Apfel-Wähe vom Fensterbrett und entwickelte sich zum Abfallkübel-Knacker. Für die Behörden zu viel: Er wurde in Tschappina erschossen – nur ein paar Ortschaften von Thusis entfernt.

Zumindest bisher hat sich der Splügen-Bär aber unauffällig verhalten. Es gibt keine Meldungen von Tierrissen. So lange er nicht seine Scheu vor den Menschen verliert, ist er sicher vor den Behörden. Weil er – anders als JJ3 vor acht Jahren – keinen Sender trägt, ist sein genauer Aufenthaltsort nicht bekannt. Es ist aber davon auszugehen, dass er sich noch in Mittelbünden aufhält.

Präparator Ulrich Schneppat mit JJ3 im Naturmuseum in Chur.
Foto: Die Südostschweiz

Gleich zwei Bären in Graubünden unterwegs

Wie das Jagd- und Fischereiamt Graubünden letzte Woche mitteilte, ist Meister Petz in Mittelbünden nicht der einzige Bär auf Schweizer Gebiet. Ein weiteres Tier lief am Samstag kurz nach Mitternacht in eine aufgestellte Fotofalle im oberen Puschlav. Das Tier hatte Hunger und verdrückte einen Hirschkadaver.

JJ3, der Ur-Ahne aller Schweizer Problembären, hat es am Ende doch noch bis in die Stadt Chur geschafft: Er steht heute ausgestopft im Bündner Naturmuseum. (lz)

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