Strahlend blauer Himmel, warme Temperaturen, frische Luft und Alpenpanorama: Im Sommer ist Wandern nicht nur in der Schweiz eine beliebte Freizeitsportart. Dass das Wandeln auf Alp-Wiesen aber auch eine gefährliche Seite haben kann, zeigt der Fall einer Rentnerin, die im Juni im Tirol von einer Kuh attackiert und tödlich verletzt wurde. Manfred Müller von der Schweizerischen Beratungsstelle für Unfallverhütung in der Landwirtschaft (BUL) erklärt, auf was die Tiere aggressiv ragieren.
Wie kann ich einen Kuh-Angriff verhindern?
Eigentlich attackieren Kühe Menschen nur, wenn sie sich angegriffen fühlen. Besonders beachten sollte man beim Überqueren einer Weide mit Kühen aber folgende Punkte:
- Kühe werden durch leuchtende Kleidungsstücke gereizt (knallige, grelle Farben)
- Lärm, inbesondere schrille Töne, irritiert die Tiere
- Das Mitführen anderer Tiere kann gefährlich sein, speziell wenn diese als Raubtiere wahrgenommen werden (z.B. Hunde)
- Auch anhaltender, direkter Blick in die Augen kann irritierend wirken
- Besonders Mutterkühe sind leicht reizbar, weil diese ihren Nachwuchs schützen wollen
Wie reagiere ich richtig, wenn die Situation brenzlig wird?
- Sich langsam von der Herde entfernen, diese dabei aber nicht aus den Augen lassen
- Ein Wanderstock ist ein gutes Instrument zur Verteidigung, falls es zu einem Angriff kommt
- Hunde unbedingt von der Leine lassen; die Kühe werden sich auf den Hund konzentrieren statt auf den Menschen
Grundsätzlich gilt: Sich beim Überqueren von Wiesen möglichst ruhig verhalten und auf die Bewegungen der Herde achten. Am besten ist es, die Kuhherde möglichst grosszügig zu umschreiten.