Bulle gedenkt der vier verstorbenen jungen Menschen
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Mit Umzug und Luftballons:Bulle gedenkt der vier verstorbenen jungen Menschen

Bulle FR gedenkt der in Frankreich bei einem Unfall getöteten Jugendlichen
«Ich möchte den vier Kindern sagen, dass ich sie sehr liebe»

Am Sonntag fand in Bulle FR eine Gedenkfeier mit anschliessendem stillen Trauermarsch statt. Mehrere Hundert Menschen versammelten sich in der Kirche und auf der Strasse, um der vier jungen Freiburger zu gedenken, die bei einem Autounfall ums Leben gekommen waren.
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Mehrere Hundert Menschen versammelten sich am Sonntag in Bulle, um der vier bei einem Unfall bei Genf verstorbenen jungen Freiburgerinnen und Freiburger zu gedenken.
Foto: Léo Michoud

Darum gehts

  • Hunderte Menschen nahmen in Bulle FR Abschied von vier bei einem Unfall verstorbenen Jugendlichen
  • Stiller Trauerzug mit weissen und rosafarbenen Luftballons durch die Stadt
  • Kirche Saint-Joseph war bei der Abschiedszeremonie mit mehreren Hundert Teilnehmern komplett gefüllt
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Léo Michoud

Der Schock über den tödlichen Unfall ist der Trauer, den Ehrerbietungen und der Unterstützung einer ganzen Gemeinschaft gewichen. Mehrere Hundert Menschen versammelten sich am Sonntag in Bulle FR. Sie nahmen von den vier jungen Menschen Abschied, die am 5. Dezember bei einem schweren Unfall auf einem Kreisverkehr im französischen Collonges, nur einen Katzensprung von Genf entfernt, ums Leben gekommen waren.

Die portugiesische Gemeinschaft in der Region versammelte sich, um ihre Angehörigen zu betrauern – drei der Opfer wohnten in der Gegend, das vierte lebte näher an Freiburg. Aber es schien, als würde ganz Bulle die Trauer der Angehörigen teilen. Gerade noch rechtzeitig brach die Sonne durch den Nebel. Und zwischen der Stille, den Umarmungen und der unendlichen Traurigkeit der Menge entwischten manchmal ein paar Lacher.

Kirche bis auf den letzten Platz gefüllt

Familienangehörige, Freunde, Schul- und Sportkameraden oder einfach Bekannte: Die Kirche Saint-Joseph in La Tour-de-Trême war kurz vor Mittag bei der Abschiedszeremonie für die beiden Paare, die von ihrer Fahrt mit Ziel Disneyland Paris nicht mehr zurückgekehrt waren, völlig überfüllt. Es waren so viele Menschen da, dass die örtliche Polizei den Verkehr regeln musste.

Gegen 13 Uhr, nachdem weisse und rosafarbene Luftballons verteilt worden waren, nahm ein von Freunden der Verstorbenen organisierter stiller Trauerzug hinter Dutzenden hupenden Autos und Töffs Gestalt an. Viele junge Menschen und Angehörige trugen T-Shirts, die mit Fotos der Toten bedruckt waren.

Eine Mutter und ihre Tochter (18), die aus Châtel-Saint-Denis FR gekommen waren, erklärten Blick die Gründe für ihre Anwesenheit. «Wir sind gekommen, um die Familien zu unterstützen», so die Mutter, die die trauernden Familien nicht persönlich kennt. «Die grosse Anteilnahme für ihre Kinder wird ihnen in ihrer Trauer Trost spenden.» Ihre Tochter fügte hinzu: «Ich bin für die Leute in meinem Alter gekommen.» Es besteht kein Zweifel, dass dieses tragische Ereignis in den Schulen des Kantons viel zu reden gegeben hat.

«Unsere Welt ist zusammengebrochen»

Nachdem die Prozession durch Bulle und das Wohnviertel von zwei der Jugendlichen gezogen war, hielt sie in der Nähe eines Parks mit einem herrlichen Blick auf die Freiburger Berge an. Die Mutter der verstorbenen jungen Frau aus Bulle sagte zu Blick: «Ich möchte den vier Kindern sagen, dass ich sie sehr liebe und dass sie dort, wo sie sind, alles geniessen sollen.»

Ihr Lebensgefährte betonte, wie wichtig es sei, solche Unfälle zu verhindern. «Wir möchten, dass alle jungen Leute hier verstehen, wie schwer es ist, einen geliebten Menschen zu verlieren, und dass sie wachsam und vorsichtig sein und auf ihre Eltern hören sollten. Selbst wenn alles in Ordnung zu sein scheint, kann immer etwas passieren. Besonders im Strassenverkehr.»

Vor einer Woche war es, als ob ihre Welt zusammengebrochen wäre: «Es ist unfassbar. Und es ist auch heute noch schwer», berichtet der Vater mehrerer junger Erwachsener. Die portugiesischstämmige Mutter, die seit 25 Jahren in der Region lebt, hatte nicht erwartet, an diesem schwierigen Sonntag so viele Menschen bei den Familien zu sehen: «Es berührt mich sehr, diese Solidarität zu erleben.»

Wenige Minuten später beendete das Aufsteigenlassen von Ballons den stillen Trauermarsch, begleitet vom Dröhnen von Auto- und Töffmotoren. In wenigen Tagen findet eine weitere Gedenkfeier für die vierte verstorbene Frau statt, die im Bezirk Sarine lebte.

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