Fedpol-Bericht zeigt
Parfüm-Unternehmer soll IS-Anhänger finanziert haben

Arben Ademi baute sein Parfüm-Imperium Gisada in Rekordzeit auf – gleichzeitig taucht sein Name in Ermittlungsakten zur Koranverteilaktion «Lies!» auf. Ademi bestreitet jegliche aktive Beteiligung oder finanzielle Unterstützung der Organisation.
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Gisada ist Trikotsponsor des FC Basel. Rechts Arben Ademi.
Foto: Linkedin

Darum gehts

  • Gisada-Gründer Ademi laut BKP-Bericht mutmasslich Sponsor der Koranaktion «Lies!»
  • Ademi betont, er habe weder aktiv teilgenommen noch Geld gespendet
  • Ermittlungen beziehen sich auf Parallelaktivitäten, nicht auf das Unternehmen Gisada
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Daniel MacherRedaktor News

2013 gründete Arben Ademi das Schweizer Parfümunternehmen Gisada. Das Label avancierte schnell zu einem prominenten Akteur auf dem Markt, sichtbar auf Zürcher Trams und den Trikots des FC Basel.

Parallel tauchen Hinweise auf, dass Ademi und sein Bruder ab 2013 in Verbindung mit der Koranverteilaktion «Lies!» standen, wie der «Tages-Anzeiger» berichtet. Ermittlungen der Bundeskriminalpolizei (BKP) sowie Recherchen der Zeitung zeigen, dass der deutsche Verein «Die wahre Religion», Träger von «Lies!», radikale Prediger unterstützte und Rekrutierungen für den IS erleichterte.

Ademi weist alle Vorwürfe zurück: Er sei nie aktiv in «Lies!» involviert gewesen und habe keine Spenden geleistet. Das Fedpol bezeichnete ihn jedoch als «Sponsor LIES Projekt», der die Aktion «mit bedeutenden Geldbeträgen» unterstützt habe. Ademi betont, dass gegen ihn nie ein Verfahren eröffnet wurde.

Der FC Basel will gemäss der Zeitung nach den Enthüllungen über seinen Sponsor Abklärungen treffen.

«Lies!» in der Schweiz weiterhin aktiv

Bilder und Akten zeigen, dass sein Bruder und ein naher Verwandter an Standaktionen teilnahmen. Ein Schlüsselmitglied der Winterthurer Islamistenszene reiste 2013 mit einem Verwandten Ademis nach Bosnien, offiziell wegen eines «Ziegenprojekts». Das Bundesstrafgericht sah dies als Vorbereitung für IS-Aktivitäten.

Whatsapp-Chats deuten darauf hin, dass Finanzanfragen an Ademi gestellt wurden – Vorwürfe, die er als unwahr bezeichnet. In Deutschland wurde der Verein verboten, in der Schweiz blieb «Lies!» aktiv. Ademi distanziert sich klar von Extremismus, während das Fedpol ihn in Akten als finanziell involviert aufführt.

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