Experten warnen vor unterschätzter Gefahr
Jedes Jahr sterben 4000 Menschen an einer Blutvergiftung

In der Schweiz wird die Gefahr einer Blutvergiftung unterschätzt. Davor warnen Experten. Jeder fünfte Patient mit einer Sepsis verstirbt daran.
Publiziert: 10:27 Uhr
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Aktualisiert: 10:29 Uhr
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Sepsis, auch bekannt als Blutvergiftung, ist eine lebensbedrohliche Reaktion des Körpers auf Infektionen. Jährlich werden in der Schweiz über 20’000 Menschen hospitalisiert, rund 4000 sterben daran. (Symbolbild)
Foto: CHRISTIAN BEUTLER
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Keystone-SDADie Schweizer Nachrichtenagentur

In der Schweiz werden jedes Jahr über 20'000 Menschen mit einer Blutvergiftung im Spital behandelt. Rund 4000 versterben daran, wie ein neuer Bericht des Schweizer Sepsis-Programms (Swiss Sepsis Program, SSP) zeigt. «Die Gefahr durch Sepsis wird immer noch unterschätzt», wurde die Erstautorin des SSP-Berichts, Nora Lüthi, in der Mitteilung zitiert.

Bei einer Sepsis, wie eine Blutvergiftung in der Fachsprache genannt wird, handle es sich damit um einen ebenso schwerwiegenden und häufigen medizinischen Notfall wie bei einem Schlaganfall oder bei einem Herzinfarkt, teilten das SSP und die Eidgenössische Qualitätskommission (EQK) am Donnerstag mit.

An Schlaganfällen und Herzinfarkten sterben jährlich je rund 2500 Menschen in der Schweiz.

Kosten von über einer Milliarde Franken pro Jahr

Die Zahl der Sepsis Todesfälle sei trotz fortschrittlicher Pflege in den letzten Jahren weitgehend unverändert geblieben, so das SSP weiter. Betroffen seien alle Altersgruppen, besonders aber Säuglinge und ältere Menschen.

Rund 40 Prozent der Spitalfälle mit einer Sepsis-Diagnose werden auf einer Intensivstation behandelt. Die durchschnittlichen Kosten eines Sepsis-Falls liegen gemäss Bericht bei rund 50'000 Franken. Damit kosten die Schweizer Sepsis-Fälle laut dem Bericht über eine Milliarde Franken pro Jahr.

Weitere Behandlung ebenfalls sehr teuer

Rechne man die Kosten für Rehabilitation, Nachsorge und die Behandlung langfristiger Komplikationen über die darauffolgenden drei Jahre hoch, dürften die direkten Kosten in der Schweiz schätzungsweise auf das Doppelte, also auf zwei Milliarden Franken pro Jahr ansteigen, hiess es weiter.

Das SSP ist in der gemeinsamen Verantwortung des Universitäts-Kinderspitals Zürich, des Inselspitals Bern und des Centre hospitalier universitaire vaudois Lausanne (CHUV). Es wird von der Eidgenössischen Qualitätskommission für das Gesundheitswesen finanziert.

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