Darum gehts
- Musiker Mahmut Orhan zeigte bei Festival in Diesldorf ZH den umstrittenen Wolfsgruss
- Die Geste ist ein Symbol türkischer Faschisten – die Veranstalter distanzieren sich
- In wenigen Wochen tritt Orhan in Basel und Zürich auf
Freitagabend vor einer Woche: Tausende Techno-Fans tanzen am Terazzza-Festival in Dielsdorf ZH zu den Beats von Star-DJ Mahmut Orhan (32). Die Stimmung kocht, das Publikum johlt – dann der Eklat: Orhan streckt auf der Bühne die Arme in die Luft und formt die Hände zum Wolfsgruss – das Symbol der türkischen Faschisten.
Blick liegen Videos der Szene vor. Fans sind schockiert. Orhan gehört zu den erfolgreichsten DJs der Türkei. Spätestens mit seinem Song «Feel» wurde er 2016 auch über die Landesgrenzen hinaus bekannt. Eingängige Dance-Sounds mit orientalischen Einflüssen – fast 600 Millionen Mal wurde der Hit auf Youtube aufgerufen.
In den sozialen Medien folgen dem Musiker Millionen. Mit Politik ist er in der Öffentlichkeit bisher nie aufgefallen. Ganz anders nun am Festival in Dielsdorf. Der türkische Wolfsgruss, bei dem die Hände den Kopf eines Wolfes imitieren, ist das Erkennungszeichen der ultranationalistischen Grauen Wölfe. Frankreich hat die Bewegung verboten, Österreich deren Symbole und der deutsche Verfassungsschutz warnt vor einem «hohen Gewaltpotenzial».
Ein Kurde, der den Auftritt von Orhan live miterlebte, sagt zu Blick: «Ich freute mich darauf, Mahmut Orhan zu sehen. Umso geschockter war ich, als er den Gruss zeigte, der für die Unterdrückung von Minderheiten steht.» Und das an einem Festival, das sich für Vielfalt und Toleranz einsetze.
Auch in den sozialen Medien zeigen sich türkische Landsleute irritiert. Rechtsextreme hingegen feiern den Auftritt, sie relativieren: Der Gruss zeige einzig die Verbundenheit Orhans mit der türkischen Kultur. Dass der Gruss politisch klar verortet ist, das verschweigen sie. Der DJ selbst war für eine Stellungnahme nicht erreichbar.
Es ist nicht das erste Mal, dass der Wolfsgruss für Schlagzeilen sorgt. Bei der Fussball-EM 2024 zeigte ihn der türkische Nationalspieler Merih Demiral (27), als er sein Tor gegen Österreich bejubelte. Die Uefa sperrte ihn für zwei Spiele.
Die Veranstalter des Terazzza-Festivals sind betrübt über den Auftritt. «Wir bedauern den Vorfall und distanzieren uns vom Gruss, den wir weder verantworten noch verhindern konnten», sagt ein Sprecher.
Die Geste Orhans dürfte Thema bleiben. Am 16. August legt er an einem Kulturevent im Park der Fondation Beyeler in Basel auf. Techno, Tanz – und erneut ein Wolfsgruss?
Haben Sie Hinweise zu brisanten Geschichten? Schreiben Sie uns: recherche@ringier.ch
Haben Sie Hinweise zu brisanten Geschichten? Schreiben Sie uns: recherche@ringier.ch
Spiele live mit und gewinne bis zu 1'000 Franken! Jeden Dienstag, Mittwoch und Donnerstag ab 19:30 Uhr – einfach mitmachen und absahnen.
So gehts:
- App holen: App-Store oder im Google Play Store
-
Push aktivieren – keine Show verpassen
-
Jetzt downloaden und loslegen!
-
Live mitquizzen und gewinnen
Spiele live mit und gewinne bis zu 1'000 Franken! Jeden Dienstag, Mittwoch und Donnerstag ab 19:30 Uhr – einfach mitmachen und absahnen.
So gehts:
- App holen: App-Store oder im Google Play Store
-
Push aktivieren – keine Show verpassen
-
Jetzt downloaden und loslegen!
-
Live mitquizzen und gewinnen