«Wir sind alle erschüttert über den tödlichen Anschlag auf jüdische Menschen in Sydney», sagte die Berner Stadtpräsidentin Marieke Kruit in ihrer Ansprache. Das jüdische Lichterfest stehe symbolisch für religiöse Freiheit und Hoffnung, «dass auch in dunklen Zeiten ein kleines Licht Grosses bewirken kann».
Dies sei wichtig, denn «wir erleben, dass die Schatten länger werden», betonte Kruit. Antisemitismus nehme weltweit zu. Umso wichtiger sei es, nicht wegzusehen, sondern Haltung zu zeigen – und Licht dorthin zu bringen, wo sich Dunkelheit auszubreiten drohe.
Anschlag in Sydney als «Akt des Hasses» gegen jüdisches Leben
Zur Feier auf dem Berner Rathausplatz eingeladen hatte das Rabbinat der Jüdischen Gemeinde Bern. Auch Vertreter anderer Religionsgemeinschaften nahmen teil. Die Polizei war mit einem sichtbaren Dispositiv vor Ort.
Auch im Wankdorf trafen sich einige dutzend Personen zum Lichterfest, darunter Repräsentanten der australischen Botschaft. Unter anderem der Berner Stadtratspräsident Tom Berger wandte sich an die Anwesenden. Er bezeichnete den Anschlag in Australien als «Akt des Hasses» gegen jüdisches Leben. Die Gräueltat betreffe jüdische Menschen überall auf der Welt. Und sie wecke Angst, auch in Bern.
In gemeinsamer Haltung vereint
«Gerade deshalb ist es bedeutungsvoll, dass wir hier gemeinsam stehen. Jüdische Menschen, nichtjüdische Menschen. Menschen mit unterschiedlichen Biografien, Überzeugungen und Lebenswegen. Vereint durch die klare Haltung: Wir lassen Hass und Gewalt nicht das letzte Wort», sagte Berger.
Am 14. Dezember ereignete sich ein Schusswaffenangriff auf eine Chanukka-Feier am Bondi Beach in der Nähe von Sydney. 15 Menschen wurden getötet, Dutzende verletzt. Die Behörden stuften den Angriff als terroristischen Anschlag mit antisemitischer Motivation ein.