Darum gehts
- Anouk Schweizer sucht neues Zuhause für ihren Hahn Gepetto Nero
- Hahn kräht viel und hält Menschen auf Abstand
- Schülerin startete Spendenkampagne für 30 Franken monatliche Unterbringungskosten
Anouk Schweizer (14) hat ein Herz für Hühner. Sie lebt mit ihren Eltern in einem Dreiparteienbauernhaus in Laupen BE zur Miete. Vor kurzem musste das geliebte Federvieh den Hühnerhof jedoch verlassen. Der Grund: Die Nachbarn bauen ein neues Haus, für die Unterbringung der Hühner ist kein Platz mehr.
Während sich für die weiblichen Tiere schnell ein Plätzchen fand, bereitete das Schicksal des Güggels Gepetto Nero (3) der Schülerin Kopfschmerzen. Es fand sich einfach keine Unterkunft für den rot-schwarzen Hahn. «Sie hat wirklich sehr viel Aufwand betrieben, wahnsinnig viele Mails geschrieben und Gespräche geführt», erzählt ihre Mutter Karin Spitznagel am Montag Blick. Es kam eine Absage nach der anderen. Schliesslich machte jemand der Schülerin das Angebot, den Maranserhahn unterzubringen – für 30 Franken im Monat.
Ist Gepetto Nero ein Problem-Hahn?
Viel Geld für den Teenager. Anouk rief deshalb Ende April unter dem Titel «Rettet meinen Hahn» eine Spendenkampagne auf der Plattform Gofundme ins Leben. «Wenn ich nicht genug Geld sammeln kann, landet er gegen meinen Willen im Suppentopf», schreibt sie in dem Spendenaufruf. Das prächtige Tier hat Anouk von klein auf grossgezogen, wie Spitznagel schildert. «Sie kann sich einfach nicht vorstellen, dass Gepetto Nero im Suppentopf landet.» Bilder auf Gofundme zeigen den Hahn, wie er vor dem Hühnerstall auf und ab stolziert oder im Gras nach einem Korn sucht. Auf mehreren Aufnahmen blickt er auch zielgerichtet in die Kamera.
Auch wenn der Zielbetrag von 500 Franken am Montag noch nicht erreicht war, kann ihre Mutter einen kleinen Erfolg vermelden. «Es hat sich doch noch jemand anderes gemeldet, Gepetto Nero ist letzten Samstag gezügelt.»
Noch hält sich die Begeisterung aber in Grenzen. Denn: Gepetto Nero ist nicht ganz pflegeleicht, wie Karin Spitznagel erläutert. «Er kräht sehr viel und hat wirklich ein gewaltiges Stimmorgan. Ausserdem hält er die Leute gerne auf Abstand.» Nun will man gemeinsam schauen, ob es passt.