Endlich sind die Gummistiefel und Regenhosen wieder Geschichte! Über 30 Grad zeigte das Thermometer gestern an. Diese Hitze lockte alle nach draussen – auch in der berühmten Marzili-Badi war Sünnelen und Planschen angesagt.
C.P. (38) aus Bern geniesst das Sommer-Comeback: Sie schaukelt die gerade erst fünf Monate alte Amilia im Tragetuch, während die ältere Tochter mit dem Grosi das Freibad erkundet. «Sie ist eine richtige Wasserratte. Darum freuen wir uns jetzt riesig, dass es endlich warm ist», so die zweifache Mutter.
«Er hat geschrien vor Glück!»
Ähnlich geht es der Berner Primarlehrerin Laurianne Despont (34), die im Kanton Freiburg aufgewachsen ist. Sie hat seit gestern Besuch von einer Freundin aus der alten Heimat, und zusammen mit den insgesamt sechs Kindern wollen sie sich einen schönen Tag in der Badi machen. «Für die Kindern war die letzte Zeit sehr schwierig, weil man nicht wirklich rausgehen konnte. Das war langweilig für sie.» Als sie ihrem Sohn daher nun den Badi-Besuch vorgeschlagen habe, habe der sich extrem gefreut: «Er hat geschrien vor Glück!»
«Die Aare ist grundsätzlich bebadbar»
Glücklich ist auch der kleine Emil (9 Monate). Genüsslich knabbert er an einer Melone, während er von Tanja Christen (26) bespasst wird. Sie erklärt: «Ich wohne eigentlich in Luzern und bin heute hier auf Besuch, um meinen Neffen zu hüten.» Die Sozialarbeiterin jobbt nebenbei als Bademeisterin und freut sich, über das schöne Wetter: «Es reizt mich auch, in der Aare schwimmen zu gehen. Aber das ist wohl wegen des Hochwassers und der starken Strömung schon noch etwas gefährlich.»
Die stellvertretende Marzili-Anlagenchefin Sylvie Schönbauer (45) mahnt zwar auch zur Vorsicht, sagt jedoch: «Der Pegel ist stark gesunken, und dadurch konnten wir den Kanal öffnen. Daher ist die Aare grundsätzlich bebadbar.»