Der Kaltluftsee und der fehlende Wind sorgen für Frühlingshafte Temperaturen in der Höhe und eisige Zeiten in den Tälern. Und jetzt beobachtet ein Blick.ch-Leser Stefan Lüthi (18) gestern ein mysteriöses Phänomen am Himmel über Riehen BS: einen verkehrten Regenbogen.
«Wir waren richtig baff, als wir das sahen. Es war sehr eindrücklich. Wir wussten nicht, wie das entstehen konnte, haben sogar heute Morgen nochmals gerätselt», sagt der Forstwart-Lehrling aus Basel.
Wieso steht denn dieser Regenbogen eigentlich auf dem Kopf? Klaus Marquardt, Meteorologe bei Meteonews, erklärt das Spektakel. «Es handelt sich um einen Zirkumzenitalbogen. Ein solcher kann entstehen, wenn Eiskristalle horizontal schweben und das Licht durch das Eis gebrochen wird.» Der Zirkumzenitalbogen bildet sich kreisförmig um den Himmelszenit. Sichtbar ist nur der Viertel, welcher der Sonne zugewandt ist.
Doch die richtigen Verhältnisse müssen genau zusammenpassen, damit ein Zirkumzenitalbogen entsteht. «Das passiert nur, wenn die Sonne flach steht, das heisst bis maximal etwa 32 Grad. Es braucht auch eine bestimmte Wolke, die Cirrostratus» – also sogenannte Schleierwolken.
Horizontal im Sommer – Zenital im Winter
Nicht zu verwechseln ist der Zirkumzenitalbogen mit dem Zirkumhorizontalbogen. Beide sehen wie Regenbogen aus, doch der Zirkumzenitalbogen steht viel weiter oben am Himmel. Ausserdem ist der Horizontalbogen nur im Sommer zu sehen, der Zirkumzenitalbogen dafür vermehrt im Winter.
Um das Phänomen zu beobachten, ist es jetzt allerdings schon wieder zu spät. Denn ab Mittwoch wird es zunehmend bewölkt, die Sonne lässt sich nur noch selten blicken. Am Donnerstag ist es mehrheitlich bewölkt, am Abend fallen erste Regentropfen. Für weisse Weihnachten siehts dafür schlecht aus: Die Chancen auf Schnee am 24. liegen im Moment bei nur 20 Prozent. (kab)