Strafanzeige
Leck bei Chemiefirma verschmutzt Pratteler Grundwasser

Bei der Chemiefirma RohnerChem AG hat eine defekte Leitung dazu geführt, dass Industrieabwasser ins Grundwasser geriet. Die Bevölkerung ist laut den Behörden jedoch nicht gefährdet.
Publiziert: 05.03.2019 um 12:00 Uhr
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Aktualisiert: 05.03.2019 um 13:12 Uhr
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Aufgefallen ist die Grundwasserverschmutzung in Pratteln BL bei Routinemessungen des Kantons am 25. Februar. Die Chemiefirma RohnerChem wusste schon seit dem 12. Februar davon.
Foto: Keystone

Industrieabwasser hat das Grundwasser in Pratteln BL verschmutzt. Ausgelaufen ist es aus einer lecken Leitung bei der Chemiefirma RohnerChem AG. Das Leck ist repariert; nun wird verschmutztes Grundwasser abgesaugt. Die Bevölkerung ist laut Behörden nicht gefährdet.

Aufgefallen ist die Grundwasserverschmutzung bei Routinemessungen des Kantons am 25. Februar, wie die Baselbieter Bau- und Umweltschutzdirektion (BUD) am Dienstag mitteilte. Der Firma selber war das Problem am 12. Februar aufgefallen; dann hatte sie das Leck behoben. Die Behörden haben Strafanzeige gegen unbekannt erstattet.

Wie lange blieb das Problem unentdeckt?

Wie lange davor das Abwasser aus dem Leck lief, ist derzeit nicht bekannt. Entsprechend weiss man auch zur Gesamtmenge und Schmutzfracht noch nichts, die in den Boden und das Grundwasser flossen.

Ab Dienstag wurde die Pumpe installiert, die – mit einer Leistung von zwei Litern pro Sekunde – so lange laufen soll, bis die Messwerte wieder in Ordnung sind. Das hoch gepumpte Dreckwasser wird zur Reinigung in die ARA Rhein geleitet. Zudem wird beim Havarieort im Firmenareal die Bodenluft abgesaugt.

Verschiedene Stoffe

Im Grundwasser wurden diverse Stoffe nachgewiesen – das Abwasser des Unternehmens enthält je nach aktueller Produktion unterschiedliche Substanzen. Unter anderem geht es um Lösungsmittel wie Toluol. Detaillierte Analysen und Abklärungen laufen.

Gemäss Communiqué ist das Trinkwasser im Raum Pratteln jedoch nicht betroffen; in der Umgebung des Firmenareals gebe es keine Fassungen. Für die Gesundheit der Bevölkerung habe zu keinem Zeitpunkt eine Gefahr bestanden, hiess es weiter.

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