Scientology-Chef Miscavige
Hier predigt der Sekten-Guru in Basel

Publiziert: 26.04.2015 um 21:18 Uhr
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Aktualisiert: 28.09.2018 um 20:44 Uhr
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Will die Schweiz mit der umstrittenen «Dianetik»-Methode überziehen: Scientology-Chef David Miscavige
Foto: Stefan Bohrer
Von Walter Hauser

Scientology hat gestern ihren neuen Tempel – eine sogenannte Ideal Org – im Basler Iselin-Quartier eingeweiht. Der Chef selbst, der Amerikaner David Miscavige (54), war eingeflogen, um eine einpeitschende Eröffnungsrede zu halten: «Heute Basel, morgen Bern, Zürich und Lausanne», rief er den jubelnden Scientologen zu. Miscaviges’ Auftritt war bis zum Schluss geheim gehalten worden. Er hat seit Jahren massiven Ärger am Hals: Ehemalige Mitglieder beschuldigen ihn, ein Terror-Regime zu führen – er schrecke auch vor Prügelstrafen nicht zurück. Scientology bestreitet das. Laut Experten leidet die von L. Ron Hubbard († 74)gegründete Sekte unter Mitgliederschwund, auch in der Schweiz.

Den Basler Gegnern von Miscavige und Co. kann das nur recht sein: Rund 200 von ihnen empfingen gestern die rund 1500 geladenen Gäste mit Buhrufen. Bei der Feier machten sie mit Trompeten, Pfeifen und Megafon Krach – die Polizei sorgte dafür, dass die Situation nicht eskalierte. «Diese Sekte ist eine Schande für das Quartier», sagte Thomas Erlemann (51), der den Protest organisiert hatte. «Unser Widerstand hat erst begonnen. Wir werden den Scientologen auch in Zukunft keine Ruhe lassen.»

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