Das Klima ist in der Schweiz bislang das Thema des Jahres. Tausende Studenten gehen auf die Strasse, um den Politikern Beine zu machen. Die 15-jährige schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg dominiert die Berichterstattung rund ums Weltwirtschaftsforum in Davos. Und ein Bericht der Uno bestätigt, dass die letzten vier Jahre die heissesten seit Beginn weltweiter Wetteraufzeichnungen waren.
Jetzt kommt Bewegung in die Angelegenheit: Das Basler Gymnasium Leonhard verbietet Maturareisen mit dem Flugzeug! Die Schulkonferenz hat am Dienstag mit grossem Mehr dem Antrag eines Lehrers stattgegeben. Dies berichtet die «bz Basel». Initiant Georg Geiger zeigte sich gegenüber der Zeitung sehr zufrieden, nur vereinzelt habe es Enthaltungen und kaum Gegenstimmen gegeben. Betroffen sind die neuen Klassen, die im Sommer ihre Ausbildung starten. «Wir wollten es nicht rückwirkend anwenden», so Geiger.
Lehrer nimmt Schulen in die Pflicht
Zum Schluss der schulischen Laufbahn in die Ferne fliegen – das ist in den vergangenen Jahren dank günstiger Flugpreise Mode geworden. Die «Basler Zeitung» berichtete unlängst darüber, dass im vergangenen Jahr 30 Schulklassen mit dem Flieger eine Destination in Europa ansteuerten.
Diese Entwicklung ist Geiger ein Dorn im Auge. Er ist davon überzeugt, dass insbesondere die Schulen mit ihrem Bildungsauftrag in der Pflicht stehen, ihren Beitrag zur Rettung des Klimas zu leisten. «Es braucht Richtlinien», sagte Geiger gegenüber der Zeitung. Diese sollten allerdings nicht von oben diktiert, sondern von unten erarbeitet werden.
Schülerforum unterstützt Entscheid
Auch die Schülerschaft steht hinter dem Entscheid. Das Schülerforum – ein Gremium, bestehend aus je zwei Delegierten aus jeder Klasse – hatte sich bereits im Vorfeld parallel für eine solche Regelung ausgesprochen. Mit dabei Nino Russano. Der 18-Jährige ist seit Anfang Woche offizieller Nationalratskandidat der Juso Basel-Stadt. Er sagt: «Die Umweltfrage hat mich politisiert, deshalb war es mir ein persönliches Anliegen.»
Trotz des Erfolgs ist sich Russano bewusst, dass das Gymi Leonhard damit nicht die Welt retten wird. «Aber den Klimawandel gilt es auf unterschiedlichsten Ebenen zu bekämpfen.» (nim)