Nach Drama an Drogen-Party in Basel
Polizei nimmt Deutschen (18) fest

Nach dem Tod eines Jugendlichen durch die Einnahme eines Drogen-Cocktails in Basel ist ein Deutscher (18) wegen Verdachts der unterlassenen Nothilfe festgenommen worden. Ein 16-Jähriger befindet sich zudem weiterhin in Gewahrsam.
Publiziert: 08.10.2020 um 09:00 Uhr
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Aktualisiert: 08.10.2020 um 14:23 Uhr
Nico L.* (†15) starb an einem Drogen-Cocktail.
Foto: zVg
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Im Zusammenhang mit dem Tod von Nico L.* (15) in Basel wurde eine weitere Person festgenommen. Beim Festgenommen handelt es sich um einen 18-jährigen Deutschen, wie Peter Gill, Mediensprecher der Basler Staatsanwaltschaft, auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA sagt.

Zuvor waren bereits eine 15-Jährige und ein 16-Jähriger festgenommen worden. Die 15-Jährige ist mittlerweile wieder auf freiem Fuss, der 16-Jährige hingegen befindet sich weiterhin bei der Jugendanwaltschaft.

Ermittlungen gegen drei Erwachsene und zwei Jugendliche

Insgesamt wird nun gegen drei Erwachsene und zwei Jugendliche wegen Verdachts der Unterlassung der Nothilfe ermittelt. Zuerst war die Rede von insgesamt vier Personen – die Staatsanwaltschaft korrigierte aber ihre Angaben.

Die Todesursache ist weiterhin ungeklärt und wird durch das Institut für Rechtsmedizin und die Staatsanwaltschaft untersucht. Laut den Ermittlern konsumierte der Jugendliche möglicherweise eine unbekannte Substanz. «Nach wie vor sind die Ermittlungen durch die Kriminalpolizei und Jugendanwaltschaft sehr aufwändig», sagt Gill.

Mix aus Xanax, LSD, Hustensaft

Wie zwei Partygäste dem BLICK erklärten, soll der Verstorbene einen Mix, unter anderem aus Xanax, LSD und Hustensaft, konsumiert haben.

Nico L. wurde am Montag um etwa 17.00 Uhr tot in einer Wohnung eines Bekannten gefunden. Er hatte sich zusammen mit weiteren Altersgenossen und jungen Erwachsenen in der Wohnung aufgehalten. Die Sanität wurde erst Stunden nach dem Tod des Jugendlichen alarmiert.

Kein Hinweis auf Dritteinwirkung

Gegenüber BLICK erwähnten Partygäste, dass man mit der Alarmierung der Ambulanz gewartet habe. «Wir haben ihm jegliche Hilfe angeboten, aber er hat alles abgelehnt. Er sagte, dass es ihm gut gehe und dass wir uns keine Sorgen machen müssen», so eine 18-Jährige. Gegen 4.30 Uhr sei Nico L. dann eingeschlafen. Man habe ihn noch schnarchen gehört.

Um 10.30 Uhr schien der 15-Jährige Probleme beim Atmen zu haben. «Ich ging zu ihm, fühlte seinen Puls, alles schien okay zu sein. Ich ging wieder schlafen. Als ich um 16.30 Uhr wieder aufwachte, fühlte ich keinen Puls mehr bei ihm. Seine Haut war kalt. Seine Hände waren verkrampft», sagte die Freundin des Todesopfers weiter.

Hinweise auf Dritteinwirkung liegen gemäss Staatsanwaltschaft nicht vor. (SDA/noo)

*Name geändert

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