«Diese Krankheit habe ich mir nicht ausgesucht»
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IV-Stelle kürzt Leistungen:«Diese Krankheit habe ich mir nicht ausgesucht»

Grosse Solidarität mit IV-Opfer Franziska S. (53)
Sie will Gerechtigkeit, keine Almosen

Das Schicksal von IV-Opfer Franziska S. bewegt die Schweiz. Zahlreiche Leser möchten ihr Geld spenden. Doch die schwer kranke Frau aus Sissach BL lehnt ab. «Ich will nicht mehr als das, was mir von der IV zusteht», sagt sie.
Publiziert: 19.11.2019 um 09:24 Uhr
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Tochter Noelle hilft: Vor rund 25 Jahren haben Ärzte bei Franziska S. (53) eine systemische Sklerose festgestellt, eine seltene Autoimmunkrankheit.
Foto: STEFAN BOHRER
Flavio Razzino

Ihr Fall sorgt bei BLICK-Lesern für Betroffenheit. Die IV-Stelle im Kanton Basel-Landschaft hat der schwer kranken Mutter Franziska S.* (53) aus Sissach nach 15 Jahren plötzlich die Hilflosigkeitsentschädigung gekürzt. Pro Monat fehlen ihr nun über 1100 Franken. Seither unterstützen sie ihre drei Töchter finanziell, damit die Familie überhaupt über die Runden kommt.

Zwar hatte das Kantonsgericht die Verfügung der IV-Stelle 2018 aufgehoben. Grund: Die Leistungskürzung sei auf Basis eines Abklärungsberichts geschehen, der unvollständig sei und zudem widersprüchlich und nicht nachvollziehbar.

Leser möchten Geld spenden ...

Gebracht hat das Urteil aber noch nichts. Seit mehr als einem Jahr wartet die an systemischer Sklerose erkrankte Franziska S. auf eine neue Verfügung. Unterdessen gleichen die Töchter finanziell aus, was aufgrund der Leistungskürzung monatlich fehlt.

BLICK-Leser reagieren mit riesiger Solidarität auf das Schicksal von S. Zig Anrufer fragen nach der Bankverbindung der Familie, um sie finanziell unterstützen zu können. Ein Firmeninhaber bietet gar an, 10 Prozent seines Gewinns der Familie zu spenden, wenn er damit helfen könne.

... Franziska S. lehnt aber dankend ab

Doch Franziska S. will das nicht. «Ich bin unglaublich ergriffen von all den Menschen, die uns unterstützen möchten. Aber ich will nicht mehr, als das, was mir von der IV zusteht», sagt sie zu BLICK. Spenden würden ihr vielleicht helfen, wären aber das falsche Signal. «Ich wählte den Weg an die Öffentlichkeit, um auf den Umgang der IV mit Schwerkranken aufmerksam zu machen. Und nicht wegen des Geldes.»

* Name bekannt

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