Peter Z. (63) gab sich als Mann von Welt. Doch das war genauso gelogen wie die Liebe, die er seinen «Mäusen» schwor: Frauen, die ihm glaubten, dass er reiche Araber berate, nutzte er schamlos aus. Nebenbei zockte Z. gutgläubige Investoren mit einem «Finanzprogramm» ab, das mehr als eine halbe Million Franken in seine Taschen spülte.
Nun verurteilte das Strafgericht Basel-Stadt den einstigen Pressechef des FC Basel wegen gewerbsmässigem Betrug und weiteren Delikten zu 33 Monaten Knast.
Z., der auch als Vorstandsmitglied des Fussballklubs amtete, lernte seine Opfer über diverse Internetplattformen kennen. Nachdem er die jeweilige «Muus» – wie er seine Damen nannte – um den Finger gewickelt hatte, machte er es sich in ihrer Wohnung gemütlich und liess sich aushalten.
«Mir hatte Peter erzählt, dass er arabische Millionäre berate», sagte Helga N.* zu SonntagsBlick, der den Fall Z. immer wieder thematisierte. «Doch wenn es ans Zahlen ging, war er nie flüssig oder seine Kreditkarte war gesperrt.»
Arglose Anleger hintergangen
Richtig Geld machte Peter Z. mit arglosen Anlegern, denen er vorgaukelte, durch seine Hilfe in spezielle Finanzprogramme investieren zu können, die eigentlich Banken vorbehalten seien: Die Teilnahme stehe lediglich einem ausgesuchten Kreis offen, alles sei hoch geheim.
«Nur eine Handvoll Vermittler soll weltweit autorisiert sein, ein solches Programm zu offerieren», habe Z. zu verstehen gegeben, wie Staatsanwältin Katharina Villiger in ihrer Anklageschrift festhielt.
«Bis zu 50 Prozent liessen sich mit dem Wertpapierhandel in einem Jahr verdienen, lockte mich Herr Z.», bestätigte eines seiner Opfer, der Luzerner Techniker Leon O.* «Selbst wenn das Geld lediglich parkiert sei, winke jeden Monat ein Prozent Zins.» Die Anlage sei zudem voll abgesichert.
O. überwies der Basler Firma Globeinput, die eigentlich dem Bruder von Peter Z. gehörte, 40'000 Franken. «Als nach einem Jahr kein Geld kam, rief ich den Bruder an. «Der wollte mit der ganzen Sache nichts zu tun haben.»
Er klagt, man habe ihn übers Ohr gehauen
Ein Unternehmensberater vertraute der Schwindelfirma sogar 300'000 Franken an. Gemäss Anklage wäre der Investor schon mit dem offerierten Jahreszins zufrieden gewesen. Die prognostizierte 50-Prozent-Rendite hatte er bezweifelt. Doch ausser 10'000 Franken, die ihm Peter Z. in einem Couvert zusteckte, sah der Berater nie einen Rappen.
Anderen Opfern ging es ähnlich. Um sie zu täuschen, fälschte Z. unter anderem das Bestätigungsschreiben eines Direktors der Bank Dreyfus. Daraus ging hervor, dass auf seinem US-Nummernkonto 20 Millionen US-Dollar eingegangen seien.
Z. streitet ab, ein Betrüger zu sein. Er habe die Gelder an seine Geschäftspartner weitergeleitet, behauptete er vor Gericht. Zudem gab der Gauner an, selber übers Ohr gehauen worden zu sein.
Er selber hält sich für unschuldig
Die Richter nahmen ihm nichts davon ab. «Welche geringe Glaubhaftigkeit dem Beschuldigten generell zukommt, offenbaren die Lügen, die er seiner Umwelt auch sonst auftischt», hielt das Gericht in seiner Urteilsbegründung fest. Es bestrafte Z. mit einer teilbedingten Gefängnisstrafe. 15 Monate muss der Serienbetrüger hinter Gitter, die restlichen 18 Monate wurden bedingt ausgesprochen.
Peter Z. hält sich in den Hauptanklagepunkten für unschuldig. Deshalb wird sich demnächst auch das Basler Appellationsgericht mit dem einstigen FCB-Vorstandsmitglied beschäftigen müssen, gegen das im Übrigen ein weiteres Strafverfahren hängig ist.
* Namen der Radaktion bekannt