Drei mutmassliche Telefonbetrüger, die sich unter gefälschten Nummern als Polizisten ausgegeben und Geld erschwindelt hatten, sind in Basel-Stadt festgenommen worden. Dennoch werden weiter täglich bis hundert Anrufe gemeldet; die Deliktsumme ist bald siebenstellig.
Anfangs Dezember war der Kantonspolizei Zürich ein Schlag gegen einen dreisten Telefonbetrüger gelungen (BLICK berichtete). Der 36-jährige Türke gab sich als Kripo-Chef aus und wollte so eine alte Dame (83) aus Uitikon Waldegg ZH 200'000 Franken abknöpfen.
Kommen Mazedonier jetzt in U-Haft?
Die Betrugsmasche wird seit einigen Wochen in beispielloser Häufung versucht: Mittels «Spoofing» imitieren Täter echte Telefonnummern etwa der Polizei und rufen Opfer an, um ihnen in gepflegtem Deutsch einzureden, Geld und Wertsachen seien in Gefahr und man solle beides «Polizisten» anvertrauen, teils via Depot ohne persönlichen Kontakt.
Darauf fallen offenbar einige Angerufene herein: Die baselstädtische Staatsanwaltschaft beziffert die bisherige Schadensumme in einer Mitteilung vom Montag alleine im Stadtkanton auf fast eine Million Franken. Das sei wohl nicht alles, sagte ein Sprecher; man gehe von einer hohen Dunkelziffer aus, weil sich manche Opfer schämten.
Bei den Festgenommenen handelt es sich um drei Mazedonier im Alter zwischen 29 und 54 Jahren. Sie werden dem Zwangsmassnahmengericht zugeführt, das über Untersuchungshaft entscheidet. Auch nach der Festnahme seien die Betrügereien genau gleich weiter gegangen; bei dieser aktuellen Telefonbetrugswelle seien wohl mehrere Gruppierungen am Werk.
Microsoft-Fake-Techniker handeln nach ähnlichem Schema
Anders als beim ähnlichen Enkeltrick sind bei den falschen Polizisten auch Jüngere unter den Opfern. Die Staatsanwaltschaft rät, bei einer Kontaktaufnahme sofort die Polizei anzurufen. Auch Opfer dieser Betrüger sollten sich melden.
Nebst den Telefonbetrügern, die sich als vermeintliche Polizisten ausgeben, um so Geld zu ergaunern, macht derzeit auch eine andere Betrugsmasche die Runde: die Fake-Techniker (BLICK berichtete). Sie geben sich als vermeintliche Microsoft-Support-Mitarbeiter aus. Haben sie erst einmal das Vertrauen ihrer Opfer erschlichen, stehlen sie sensible Daten von den Computern der Betroffenen. (rad/SDA)