Er missbrauchte Buben am laufenden Band. Zwischen 1980 und 2003 lebte Daniel Hartmann seine perversen Triebe vor allem in Zürich aus. Hier sass er auch eine von mehreren Zuchthausstrafen ab. 2003 liess er sich in Basel nieder. Aber dort wussten weder Polizei noch Justiz welche Zeitbombe sich bei ihnen eingenistet hat.
Prompt wurde er wieder massiv rückfällig. 2007 verwahren ihn die Basler Behörden endlich. Aber wären sie 2003 vor ihm gewarnt gewesen, hätte es möglicherweise keine weiteren Opfer gegeben.
Dieser Meinung ist die Zürcher SVP-Nationalrätin Natalie Rickli (32). Vor einem Jahr forderte sie ein nationales Pädophilenregister – und scheiterte damit beim Bundesrat. «In meiner Motion wollte ich, dass verurteilte Täter die zuständigen Behörden über Wechsel ihres Wohn- und Arbeitsortes informieren müssen. Verstösse sollen streng bestraft werden», sagt Rickli.
Der Bundesrat habe mit fadenscheinigen Argumenten reagiert: «Etwa, dass Sexualdelikte abgenommen hätten. Doch jedes solche Delikt ist eines zuviel.» Rickli gibt nicht auf: «Ich werde darauf drängen, dass sich der Bundesrat nochmals eingehend damit befassen muss», so die SVP-Nationalrätin.
Auch SP-Nationalrat und Strafrechtsprofessor Daniel Jositsch (43) sieht Handlungsbedarf. In der Rechtskommission des Nationalrats regte er eine Parlamentarische Initiative an. Sie sieht vor, dass verurteilten pädosexuellen Straftätern Berufe und Freizeitaktivitäten mit Jugendlichen und Kindern untersagt werden sollen. Um die Umsetzung dieser Massnahme wirkungsvoll kontrollieren zu können, soll ein Pädosexuellenregister geprüft werden.
Die Mühlen der Politik malen langsam. Aber eins scheint klar: Es wird enger für Kinderschänder.