Als «sehr ungünstig» bezeichnet Heinz Schneider, Leiter des Botanischen Gartens, das diesjährige Timing der Titanwurz. Am Sonntag um 15 Uhr begann sich die «grösste Blume der Welt» zu öffnen und trat dann am späteren Abend in ihre berüchtigte weibliche Phase ein. In dieser verströmte sie – bis circa 6 Uhr heute früh – ihren bestialischen Lock-Gestank.
Viele Besucher zog sie damit allerdings nicht an. Nur rund 500 Menschen fanden heute Nacht den Weg ins Tropenhaus. Bei den ersten beiden Blühphasen kamen jeweils Tausende. «Wir haben natürlich gehofft, dass sie schon zu Beginn des Wochenendes zu blühen beginnt», sagt Schneider.
Auf 2,55 Meter ist die Titanwurz angewachsen, so gross war sie noch nie. Und für Schneider besonders erstaunlich: «Selbst am Montagmorgen hat sie noch ein bisschen gestunken. Das ist aussergewöhnlich lange.»
Durch zwei ins Hüllenblatt geschnittene Fenster wurde die Titanwurz bestäubt. Diese Löcher erlauben nun einen Einblick ins Innere der Blume.
Die Titanwurz ist heute bis 23 Uhr zu besichtigen, am Dienstag und Mittwoch hat der Botanische Garten von 9 bis 17 Uhr geöffnet. Der gewaltige gelbe Kolben dürfte im Verlaufe des Mittwochs kollabieren. (ps)