Darum gehts
- Holocaust-Überlebender Shlomo Graber ist mit 99 Jahren verstorben
- Graber überlebte Auschwitz und einen Todesmarsch während des Zweiten Weltkriegs
- Ab 1989 lebte er in Basel und führte die Galerie Spalentor
Der Künstler und Holocaust-Überlebende Shlomo Graber ist am Sonntag im Alter von 99 Jahren verstorben. Dies bestätigte die Israelitische Gemeinde Basel am Montag auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Er war einer letzten Zeitzeugen der Shoah in der Schweiz.
Graber wurde 1926 im heute ukrainischen und damaligen tschechoslowakischen Majdan geboren. Er wuchs in Ungarn auf. Im Jahr 1944 wurde er ins Konzentrationslager Auschwitz deportiert. Später verschleppten ihn die Nationalsozialisten nach Fünfteichen und Görlitz.
Graber hielt Vorträge an Schulen
Dort überlebte er einen Todesmarsch, bevor das Lager 1945 von der Roten Armee befreit wurde. Mit Ausnahme von ihm und seinem Vater wurden sämtliche Familienangehörige von den Nationalsozialisten ermordet, wie Shlomo Graber in seiner Autobiografie «Dreimal dem Tod entkommen» schrieb.
Nach dem Krieg wanderte er nach Israel aus und arbeitete bei einer Elektronik-Firma. Ab 1989 wurde Basel zu seiner Wahlheimat. Bis kurz vor seinem Tod führte er zusammen mit seiner Lebensgefährtin die «Galerie Spalentor» in der Altstadt. Im dortigen Atelier war er als Kunstmaler und Buchautor tätig. Stets hielt er die Erinnerung an die Shoah wach, unter anderem mit Vorträgen an Schulen.