Die Bilder passen schwer zusammen. Dasjenige eines Basler Polizisten, der für Recht und Ordnung sorgen sollte. Und dasjenige des Gangsta-Rappers AZO, der sich in seinen Texten gerne schwulen- und frauenfeindlich äussert und Gewalt verherrlicht.
Die «Basler Zeitung» fügte heute indes genau diese beiden Bilder zusammen: AZO, der Gangsta-Rapper, ist heute ein Mitarbeiter der Kantonspolizei. Obschon sich sogar der Staatsschutz für AZO interessiert habe, wie die «BaZ» angibt.
Videos waren «eher unreif»
Die Polizei bestätigt den Sachverhalt. Allerdings stammten die Videos noch aus der Lehrzeit des Mannes, bevor er die Rekrutenschule absolviert und sich anschliessend für die Polizeiausbildung beworben habe. Die Inhalte empfinde der Mann aus heutiger Sicht «als eher unreif», und er bedauere diese explizit.
«Aus diesem Grund hat er die Videos auch von allen ihm zugänglichen Accounts gelöscht», sagt Polizeisprecher Martin Schütz. Allerdings seien einige Videos von Drittpersonen wieder ins Internet gestellt worden.
Der Fall hat in den sozialen Medien heute eine Vielzahl von Reaktionen ausgelöst. Auf Facebook wird der Artikel fleissig geteilt, auf «baz online» ist er der am meisten gelesene.
Gute Leistungen in der Polizeischule
Die Meinungen sind geteilt. Einige Kommentatoren finden es unglaublich, dass «solche Typen» Polizisten werden, und sehen den Rechtsstaat auf Abwegen. Andere stören sich daran, dass die «BaZ» einen jungen Mann, der seinen Job zufriedenstellend erledige, «fertig macht», bloss weil er sich als Lehrling eine Jugendsünde geleistet habe.
Die Polizeileitung, die von den Videos gewusst habe, sieht keinen Anlass für Sanktionen. «Der Mitarbeiter hat die Polizeischule mit guten Leistungen abgeschlossen», sagt Schütz. Während ihrer Ausbildung würden Polizisten lernen, ihre Pflichten ohne Ansehen der Person und vorurteilslos zu erfüllen. (ps)