Am Teichgässlein in Basel findet man seit kurzem den offiziellen Strichplatz der Stadt. Für die Prostituierten ist der Ort aber nicht lukrativ genug.
Die Dirnen stehen lieber in Nähe zu den Bars rund um die Webergasse – denn dort herrscht viel mehr Betrieb. Allerdings gibt es dort auch Anwohner. Und die leiden sehr unter der aktuellen Sitiuation, wie die «bz Basel» berichtet.
Die Strassen sind dreckiger und die Menschen aggressiver, heisst es. Wenn es so weitergeht, würde die Webergasse an Wert verlieren, während das eigentliche Rotlichtviertel leblos bleibe.
Therese Wernli vom Stadteilsekretariat Kleinbasel sieht aber einen Ausweg. «Die Stadt muss sich überlegen, wie sie das Teichgässli für das Sexgewerbe attraktiver gestalten kann», sagte sie der «bz».
Amsterdam als Vorbild
Wernlis konkreter Vorschlag: «Schaufensterprostitution, wie es sie etwa in Holland gibt, wäre dort denkbar. Somit wäre auch das Lärmproblem weitgehend gelöst und die Strasse wäre belebt.»
Der bekannte Milieu-Anwalt Valentin Landmann findet die aussergewöhnliche Idee sehr spannend, wie er gegenüber Radio Energy sagte.
Er ist überzeugt: «Die Schaufenster-Prostitution würde funktionieren und wäre eine sinnvolle Alternative zum Strassenstrich. Ausserdem wäre es attraktiv für die Besucher des Gässli und würde Touristen anlocken.»
Der Experte für die älteste Dienstleistung der Welt vertritt aber die Meinung, dass es für den Schaufensterstrich klare Auflagen benötigt. Und: «Der Strassenstrich darf nicht komplett aus der Stadt weichen», sagte Landmann. (fss)