«Mein Geld wurde nie vollständig auf dem Konto eingezahlt»
Deutscher soll Baselbieterin um 50'000 Fr erleichtert haben

Sie erzählt von Angriffen, Lügen und Betrug. Angela Baumann aus Sissach im Kanton Basel-Land blickt auf vier schwere Jahre zurück.
Publiziert: 09:25 Uhr
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Aktualisiert: 11:43 Uhr
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Angela Baumann aus Sissach BL wirft einem Deutschen vor, sie um mehrere Zehntausend Franken betrogen zu haben.
Foto: zVg

Darum gehts

  • Angela Baumann aus Sissach wurde angeblich betrogen und angegriffen
  • Stefan M. hätte Investitionen versprochen, aber nicht vollständig eingezahlt
  • Baumann fordert ihr Geld zurück
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Mattia JutzelerRedaktor News

Alles begann mit einem Versprechen. Eine Freundin empfiehlt Angela Baumann, mit einem Mann namens Stefan M.* Kontakt aufzunehmen. Dieser sei damals Teil einer Firma gewesen, die für ihre Kunden Geld in beispielsweise Gold oder Kryptowährungen investierte.

«Meine Freundin hat selbst bei ihm investiert und zuerst hat auch alles gut funktioniert», sagt die fünffache Mutter zu Blick. Sie hätte M. daraufhin den Auftrag gegeben, für sie ein Konto anzulegen und 50'000 Franken zu investieren.

«Er hat mich am Arm gerissen und gestossen»

Schnell hätte Baumann allerdings bemerkt, dass an der Sache etwas faul ist. «Mein Geld wurde nie vollständig auf dem Konto eingezahlt.» Statt einer guten Investition, scheinen die 50'000 Franken verloren. 

Angela Baumann wittert Betrug. Sie will ihr Geld zurück. Doch Stefan M. weicht aus, vertröstet sie auf später, wie Chatverläufe zeigen, die Blick vorliegen.

Und schliesslich reicht es der Baselbieterin. Sie fährt zur Anschrift von Stefan M. in Oberwil BL und konfrontiert ihn. «Ich habe mein Geld zurückgefordert. Dann hat er mich am Arm gerissen und gestossen. Ich bin hingefallen und habe geblutet», so Baumann. Anzeige erstattet sie aber nicht. «Ich wollte ihm nicht noch mehr Angriffsfläche bieten.»

Stefan M. hat ein Geständnis unterschrieben

Die Sache ist damit aber nicht vom Tisch. Schliesslich geht es um 50'000 Franken. Baumann lässt nicht locker. Immer wieder fordert sie ihr Geld zurück. Etwa mit Textnachrichten oder Zetteln an seiner Türe und seinem Briefkasten. Und tatsächlich: Die resolute Baselbieterin hat Erfolg. Sie bekommt einen grossen Teil wieder. «16'000 Franken sind noch hängig.»

Damit nicht genug: Stefan M. hat gegenüber Baumann auch ein Geständnis unterschrieben, das Blick vorliegt. In diesem entschuldigt er sich und verpflichtet sich dazu, die 50'000 Franken zurückzuzahlen.

Psychische Probleme und Schlafstörungen

Die Baselbieterin will auch den Rest wiederhaben. Wegen ihrer Hartnäckigkeit würde Stefan M. ihr regelmässig damit drohen, sie wegen Belästigung und Ehrverletzung anzuzeigen. «Er schreibt mir immer wieder, dass ich bald Post bekommen würde.»

Der Puff mit der Investition und dem fehlenden Geld macht Baumann zu schaffen. Sie zu Blick: «Seit vier Jahren leide ich nun schon an psychischen Problemen und Schlafstörungen und bin darum auch in Behandlung.»

Prozess wegen Betrug und mehrfacher Veruntreuung

Und was sagt Stefan M. zu der ganzen Sache? Auf Anfrage von Blick will er sich nicht dazu äussern. Gerichtlich gegen den Deutschen vorgehen will Baumann nicht. Er hat angeblich zahlreiche Klagen von ehemaligen Kunden und Firmen am Hals. 

Eine Gerichtsverhandlung gegen ihn hätte im letzten September im Kanton Basel-Stadt stattfinden sollen. Der Termin sei aber mehrmals verschoben worden, so die Sissacherin.

Im öffentlichen Verhandlungskalender des Strafgerichts Basel-Stadt ist im Mai 2026 tatsächlich eine Verhandlung eingetragen. Der Angeklagte: Stefan M.! Vorgeworfen werden ihm unter anderem Betrug und mehrfache Veruntreuung.

Baumann selbst sieht von einer Klage ab. Sie will es weiter auf eigene Faust probieren, um den Rest des Geldes zu bekommen. 

* Name geändert 

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