Darum gehts
- Mann von Auto absichtlich angefahren, mutmassliche Täter festgenommen
- Anwohner beobachteten verdächtiges Verhalten, mögliche Waffe im Spiel
- Zwei Italiener (36, 43) aus Zürich als Beschuldigte identifiziert
Solche Szenen kennt man sonst nur aus Gangster-Filmen: Es war gegen 12.10 Uhr, als Francesco P.* (35) den Tankstellenshop an der Churerstrasse betrat. Plötzlich beschleunigte ein Auto und erfasste ihn frontal. Der Mann wurde unbestimmt verletzt und sofort ins Spital gebracht.
Das Unfallfahrzeug flüchtete, konnte aber von der Kantonspolizei St. Gallen wenig später angehalten werden. Im Wagen: Zwei Italiener (36 und 43) aus dem Kanton Zürich, die ihren Landsmann offenbar kannten und vermutlich absichtlich über den Haufen gefahren hatten.
«Er war kreideweiss, aber ansprechbar»
Anwohner Pirmin G. * (29) hat von seinem Balkon aus alles gesehen. Der Schreck sitzt ihm auch am Donnerstag noch in den Knochen. «Ich hörte einen Knall und dachte erst, es hätte einen Auffahrunfall gegeben. Dann habe ich geschaut und einen schwarzen BMW Kombi mit Zürcher Nummer gesehen.» Dieser sei erst in den Gegenverkehr gefahren, habe dann aber parkiert und der Fahrer sei ausgestiegen. «Einer hat etwas in der Hand gehalten und damit herumgefuchtelt, es könnte eine Waffe gewesen sein», berichtet der junge Mann.
«Ich habe mich extrem erschrocken, die sind wirklich mit Vollgas in den Mann rein», sagt er. G. geht davon aus, dass die Tat geplant war. Kurz nach der Attacke sei er selber nach unten gelaufen, um nachzusehen, was passiert war. Was ihm ebenfalls eingefahren ist: «Zwei Buben rannten verstört in den Shop und haben nur noch geschrien, dass er den Laden abschliessen soll, weil draussen jemand mit einer Waffe rumlaufe.» Pirmin G. konnte zudem beobachten, wie der verletzte Italiener abtransportiert wurde: «Er war kreideweiss, aber ansprechbar.»
Weitere Ermittlungen der Kapo ergaben, dass die mutmasslichen Beschuldigten zudem am Wohnort des Opfers dessen parkiertes Auto beschädigt hatten. Die Staatsanwaltschaft des Kantons St. Gallen hat nach der brutalen Attacke ein Strafverfahren wegen versuchter Tötung eröffnet.
* Namen geändert