Viele wussten nichts davon
Genf verbannt alte Autos wegen schlechter Luftqualität

Am Mittwoch wurde in Genf aufgrund schlechter Luftqualität reagiert: Für bestimmte Autos war die Stadt tabu – und die Tempolimite auf der Autobahn wurde für alle Fahrzeuge heruntergesetzt.
Publiziert: 11:00 Uhr
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Aktualisiert: 13:40 Uhr
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Um im Stadtzentrum von Genf fahren zu können, mussten das Fahrzeug über eine Plakette namens Stick'Air verfügen, die 5 Franken kostet. (Archiv)
Foto: Shutterstock
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ATS Agence télégraphique suisse und Sophie Reinhardt

Am Dienstagabend hat der Kanton Genf die Stufe 2 des Anti-Smog-Plans ausgerufen. Wegen der grossen Hitze und der damit verbundenen Ozonbelastung wurden in Genf und in einigen Vorortgemeinden bestimmte Autos von den Strassen verbannt.

Ausserdem wurde das Tempolimit auf der Autobahn auf 80 km/h heruntergesetzt. Dafür war der öffentliche Verkehr im ganzen Kanton ab Mittwoch für alle gratis.

Luft inzwischen wieder sauberer

Inzwischen hat sich die Luftqualität verbessert, wie Genf auf seiner Website mitteilt. Die Massnahmen wurden am Mittwoch um 22 Uhr wieder aufgehoben. 

Um im Stadtzentrum fahren zu dürfen, mussten Fahrzeuge am Mittwoch über einen Aufkleber namens «Stick'Air» verfügen, der 5 Franken kostet. Dieser Sticker, der in verschiedenen Farben erhältlich ist, stuft Autos nach ihren Emissionen ein.

Weil sich die Luftqualität so schlecht war, mussten die Fahrzeuge mit dem höchsten Schadstoffausstoss parkiert bleiben von 6 bis 22 Uhr. Das Fahrverbot betraf die Plaketten 4 und 5. Diese beiden Kategorien bezeichnen Autos, die mindestens 15 Jahre alt sind und häufig einen Dieselmotor haben.

Autofahrer wussten nicht Bescheid

Die Kantonspolizei und die Stadtpolizeien führten am Mittwoch Kontrollen durch.

Die Polizei beobachtete, dass die Autofahrer in den vielen Fällen nichts von der Massnahme wussten und die Plakette nicht an der Windschutzscheibe ihres Fahrzeugs hatten, berichtet die Nachrichtenagentur. Inzwischen ist die Massnahme aufgehoben. 

Das Gesetz, das auf Fahrzeuge mit hohem Schadstoffausstoss abzielt, wurde bisher nur zwei Mal angewandt, kurz nachdem es im Januar 2020 in Kraft getreten war. Damals ging es darum, auf eine Feinstaubbelastung zu reagieren. Im Sommer treten am häufigsten Probleme mit Ozon auf. Das Gas ist reizend und kann besonders für Menschen mit Atembeschwerden zermürbend sein.

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