Ueli Maurer verteidigt Corona-Strategie – trotz vielen Toten
«Grosser Teil sind über 80-Jährige»

Bundesrat Ueli Maurer (69) bekräftigt in einem SRF-Interview, dass die Schweizer Corona-Strategie die Richtige sei – obwohl viele Menschen sterben. Schliesslich seien Ältere auch im heissen Sommer einem Risiko ausgesetzt.
Publiziert: 21.11.2020 um 19:09 Uhr
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Aktualisiert: 23.11.2020 um 10:51 Uhr
In den letzten 14 Tagen sind 1000 Menschen am Coronavirus gestorben.
Foto: keystone-sda.ch
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SVP-Bundesrat Ueli Maurer (69) verteidigt die Corona-Strategie des Bundes in einem Interview mit dem Radiosender SRF. «Wir müssen mit der Krankheit leben», sagt er. Selbst wenn allein in den letzten 14 Tagen 1000 Menschen an dem Virus gestorben sind.

«Der ganz grosse Teil sind über 80-Jährige», verteidigt Maurer die im Vergleich zum Ausland eher lockere Strategie der Schweiz. «Ich relativiere die Todeszahlen nicht, aber wenn man schaut, sind, glaube ich, unter den unter-50-Jährigen 31 gestorben.»

Güterabwägung

Zuvor gab es immer wieder Stimmen, dass die Bevölkerung einem unnötigen Risiko ausgesetzt ist. «Wir sind bewusst dieses Risiko eingegangen, weil wir eine Güterabwägung gemacht haben», erklärt Maurer. Die Wirtschaft und das gesellschaftliche Leben seien neben der Gesundheit auch wichtig.

Der Finanzminister lässt in dem Interview offen, ob weniger Menschen gestorben wären, wenn man strengere Regeln in der Schweiz durchgesetzt hätte. «Vielleicht – das wissen wir nicht», sagt er.

Nicht die erste umstrittene Aussage

Trotzdem fühlt sich Maurer mit der derzeitigen Situation wohl. «Der Weg, den wir eingeschlagen haben, stimmt für mich.» Man dürfe nicht vergessen, dass ältere Menschen auch im Sommer, wenn die Temperaturen in die Höhe klettern, wegen ihres schwachen Immunsystems sterben.

Schon in der Vergangenheit provozierte der Minister mit Aussagen zur Corona-Krise. Maurer sagte, viele Menschen würden sich nicht mehr getrauen, in Sachen Corona ihre Meinung zu vertreten. (vnf)

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