Traumjob beim Staat?
Sogar der Bund sucht verzweifelt Lehrlinge

Der Mangel trifft inzwischen sogar den Bund: Gewisse Ausbildungsplätze bleiben unbesetzt, der Anteil der Lernenden geht zurück. Welche Berufe besonders betroffen sind und welche Massnahmen die Verwaltung ergreift.
Publiziert: 10.03.2025 um 14:18 Uhr
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Aktualisiert: 11.03.2025 um 10:52 Uhr
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Eine lernende Hufschmiedin bei der Arbeit. Auch diesen Beruf bietet der Bund an.
Foto: Keystone

Darum gehts

  • Bundesverwaltung hat Schwierigkeiten, alle Lehrstellen zu besetzen
  • Rückgang des Anteils an Lernenden auch in der Verwaltung
  • Behörden haben Massnahme dagegen getroffen
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Sven AltermattCo-Ressortleiter Politik

Besonders kleinere Unternehmen schlagen sich seit Jahren mit einem Problem herum: Sie finden keine Lehrlinge mehr für ihre offenen Ausbildungsplätze. Obwohl die Berufslehre bei Jugendlichen nach wie vor sehr beliebt ist, bleibt Jahr für Jahr ein Teil der Lehrstellen offen. Wobei gewisse Branchen mehr Mühe haben, Lernende zu finden.

Selbst der Staat, der mit attraktiven Arbeitsbedingungen wirbt, hat mittlerweile Schwierigkeiten, alle Lehrstellen zu besetzen: In einigen Bereichen sucht die Bundesverwaltung verzweifelt nach Nachwuchs. Als einer der grössten Arbeitgeber des Landes stellt sie über 1000 Ausbildungsplätze in rund 50 verschiedenen Berufen zur Verfügung.

Doch auch in Bern schlägt man Alarm: «Es gestaltet sich zunehmend schwieriger, die angebotenen Ausbildungsplätze zu besetzen.» Dies schreibt das eidgenössische Personalamt in seinem neuesten Reporting. Ein deutliches Zeichen für das Problem ist der Rückgang des Anteils an Lernenden beim Bund in den letzten Jahren.

Nachwuchs auf Instagram erreichen

Im Jahr 2024 lag der Anteil der Lernenden an der Gesamtbelegschaft bei 4 Prozent – damit wurde das Ziel gerade noch haarscharf erreicht. Fünf Jahre zuvor betrug dieser noch 4,7 Prozent und im Jahr 2014 sogar 5,4 Prozent. «Eine besondere Herausforderung stellt die Besetzung der Lehrstellen in handwerklichen Berufen dar», schreibt das Personalamt dazu. Der Bund bildet unter anderem Schreinerinnen, Hufschmiede und Metallbauerinnen aus.

Was tut der Bund nun? Er will der Entwicklung entgegenwirken. In seinem Reporting spricht das Personalamt von «gezielten Massnahmen zur Unterstützung der Rekrutierung» im Berufbildungsmarketing. Eine dieser Massnahmen: An der Berufs- und Ausbildungsmesse BAM werden die handwerklichen Berufe gezielt präsentiert, während die anderen Berufe nur in Form von mündlichen Informationen vorgestellt werden.

Seit Mitte 2024 ist die Bundesverwaltung als Arbeitgeberin auch auf Instagram aktiv. Auf der Plattform werden Inhalte von Lernenden für Schülerinnen und Schüler geteilt, um potenzielle Lernende besser zu erreichen.

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