Darum gehts
- Juso-Initiative zur Erbschaftssteuer sorgt für Diskussionen mit Unternehmer Peter Spuhler
- Spuhler kritisiert Initiative als weltfremd und schädlich für Schweizer Wirtschaft
- Bei Annahme müssten Erben 50 Prozent des Vermögens abgeben
Die Erbschaftssteuer-Initiative der Jungsozialisten (Juso) sorgt seit Monaten für Diskussionen: Sie zielt darauf ab, Reiche stärker zu besteuern und die Gelder für den Klimaschutz zu nutzen. Besonders Unternehmer wie Peter Spuhler (66), der mit Stadler Rail AG ein Milliardenimperium aufgebaut hat, sehen die Initiative kritisch. Spuhler drohte bereits im letzten Jahr, seinen Wohnsitz ins Ausland zu verlegen, sollte die Initiative angenommen werden.
Harsch reagierte darauf Juso-Präsidentin Mirjam Hostetmann (25). Sie bezeichnete Spuhler und seine Familie auf der Plattform X als «steuerkriminellen Familienclan». Der Vorwurf löste einen hitzigen Schlagabtausch aus. Das Kriegsbeil schien mittlerweile begraben, Hostetmann hat sich für den persönlichen Angriff entschuldigt. In der aktuellen Folge des Swissmem-Podcasts «Tectalk» flammt der Konflikt aber erneut auf. Diesmal schlägt Spuhler zu.
«Das wäre ein Blutbad»
Peter Spuhler ist Präsident des Verwaltungsrates von Stadler Rail AG. Als er das Familienunternehmen übernahm, hatte es nur 18 Mitarbeitende. Mittlerweile gehört es zu den 500 grössten Familienunternehmen weltweit.
Falls die Initiative angenommen wird, müssten die Erben 50 Prozent des Vermögens abgeben. Das Problem dabei, wie Spuhler im Podcast sagt: Das Geld liege nicht einfach auf der Bank rum, sondern sei investiert, beispielsweise in die eigene Firma. Um diese Steuer bezahlen zu können, müsste die Erbgemeinschaft also zwangsweise Teile des Unternehmens verkaufen. «Ich mag das Beispiel gar nicht durchdenken. Das wäre ein Blutbad.»
Für Mirjam Hostetmann kommen solche Argumente lediglich einem Ablenkungsmanöver gleich, wie sie schon mehrfach betonte. Die Initiative würde nur Grossunternehmen treffen, die genug auf dem Konto hätten. Ausserdem sehe die Initiative Massnahmen vor, damit eben keine Steuerverluste durch Wegzüge entstünden.
Grundsätzlich sei er als Unternehmer und Politiker nicht gegen Klimaschutz, sagt Spuhler. Sein Unternehmen beteilige sich zum Beispiel an der Energiewende. Aber «diese Initiative würde die ganze Schweizer Wirtschaft auf den Kopf stellen.» Auch die Zweckbindung der Gelder stellt er infrage. «Allein die Idee, dass man mit diesen Vermögen nur aufs Klima setzen soll, ist völlig weltfremd.»