Sie wollten provozieren – und zahlen den Preis dafür: Das Theater Neumarkt in Zürich muss auf 50’000 Franken Kulturförderung verzichten. Grund: Die Kulturschaffenden hatten mit ihrer Theaterperformance «Die Schweiz entköppeln», in deren Verlauf man SVP-Nationalrat und «Weltwoche»-Verleger Roger Köppel verfluchen konnte, die kantonalen Stellen einiges an Aufwand gekostet. Hinter der Aktion stand der Künstler Philipp Ruch.
SVP wollte sämtliche Subventionen streichen
Die SVP forderte damals, man solle dem Theater sämtliche Subventionen von Stadt und Kanton streichen – insgesamt 5,4 Millionen Franken. So weit ging der Zürcher Regierungsrat nicht: 2017 bekommt das Theater im Zürcher Niederdorf 280’000 Franken aus der kantonalen Kulturförderung.
«Das zeigt, wie primitiv der subventionierte Kulturbetrieb ist»
Auf eine Anfrage von BLICK antwortet Köppel damals per SMS: «Die Aktion zeigt einfach, wie unglaublich primitiv der subventionierte Kulturbetrieb ist!»
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Schliesslich war es nicht das erste Mal, dass Köppel Opfer von Künstler Philipp Ruch wird. So rief der deutsch-schweizerische Philosoph letzten September in einer Anzeige: «Tötet Roger Köppel!». Das Schock-Inserat erschien damals im Schweizer Strassenmagazin «Surprise» (BLICK berichtete). «Er muss sterben», sagte Ruch damals. «Im Namen der Menschheit.»
Danach ermittelte die Staatsanwaltschaft - und entschied im Sinne der Künstler: Der Mordaufruf sei klar als künstlerische Darbietung zu erkennen gewesen.
Die «Entköppelung»-Strafe hält aber nicht an: Ab 2018 erhält das Theater Neumarkt wie bisher 330’000 Franken. (SDA/vfc)