Nach zehn Jahren im Nationalrat tritt David Zuberbühler (46) zurück. Es sei ein «besonderer, aber für mich persönlich auch sehr schwerer Tag», schreibt «Zubi» auf Facebook. Seinen Rücktritt begründet er mit den beruflichen Verpflichtungen. «Wenn ich meinen Aufgaben in Politik und Beruf nicht mehr mit derselben Präsenz und Verlässlichkeit gerecht werden kann, ist es ehrlich und richtig, Platz zu machen.»
Zuberbühler sitzt seit zehn Jahren in der grossen Kammer, einen Teil der Zeit davon in der Sicherheitskommission. Er gilt weniger als ein politisches Schwergewicht, dafür umso mehr als ein zuverlässiger Volksvertreter. Kaum einmal verpasste er eine Abstimmung im Ratsaal, wie Blick-Auswertungen zeigten. «Das Abstimmen gehört zu den wichtigsten Aufgaben von uns Politikern», sagte er 2022, als er zwischen 2019 und 2023 keinen einzigen Knopfdruck verpasste.
Sold-Erhöhung für Soldaten
Politisch erreichte er, dass der Sold für die Soldatinnen und Soldaten erhöht wurde. National- und Ständerat stimmten seinem Vorschlag zu. «Der Sold muss für eine Stange Bier reichen», begründete er seinem Vorstoss unter anderem. Doch auch unkonventionelle Vorschläge fanden durch ihn immer wieder einen Weg ins Parlament: So setzte er sich für die Abschaffung des Teletextes ein, forderte Stau-Ausnahmen für Töfffahrer und Sprengstoff unter Brücken. Vieles davon war chancenlos.
Der Kanton Appenzell Ausserrhoden hat nur einen Nationalratssitz. Somit wird dieser neu gewählt. Für die SVP wird es nicht einfach, den Sitz zu verteidigen. Bereits bei den Wahlen 2023 und 2019 hat die FDP den Sitz jeweils angegriffen. Die Liberalen hielten den Sitz vor Zuberbühlers Einzug in die grosse Kammer.