Prestige-Job in Genf
Die Schweizerin ist aus dem Rennen

Die Schweizer Diplomatin Christine Schraner Burgener wollte Chefin des Uno-Flüchtlingshilfswerks UNHCR werden. Doch der Job soll an einen Iraker gehen.
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Das UNHCR setzt sich für die Rechte von Flüchtlingen auf der ganzen Welt ein.

Darum gehts

  • Barham Salih soll neuer UNHCR-Chef werden
  • Salih ist ein kurdischer Politiker und war früher Präsident des Iraks
  • Christine Schraner Burgener hat eine Absage erhalten
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Raphael RauchBundeshausredaktor

Wer künftig das Uno-Flüchtlingshilfswerk UNHCR in Genf leitet, steht offiziell noch nicht fest. Doch wie Blick aus Diplomatenkreisen erfahren hat, ist die Schweizer Diplomatin Christine Schraner Burgener (62) nicht mehr im Rennen – Uno-Generalsekretär António Guterres (76) hat sich für eine andere Kandidatur entschieden.

Dem Vernehmen nach soll der ehemalige irakische Präsident Barham Salih (65) neuer Uno-Flüchtlingshochkommissar werden. António Guterres soll in einem Schreiben an die Uno-Generalversammlung Barham Salih vorgeschlagen haben – die Generalversammlung muss dem Vorschlag noch formell zustimmen. Barham Salih ist ein kurdischer Politiker und war von 2018 bis 2022 irakischer Präsident.

Schraner Burgener war Uno-Sondergesandte für Myanmar

Christine Schraner Burgener war von 2022 bis 2024 Staatssekretärin für Migration und zuvor Schweizer Botschafterin in Deutschland und Thailand. Von 2018 bis 2021 war sie Uno-Sondergesandte für Myanmar. In dieser Zeit arbeitete sie eng mit Uno-Generalsekretär António Guterres zusammen. Aktuell arbeitet Schraner Burgener in der Uno-Abteilung des Aussendepartements (EDA) in Bern. Dieses will sich erst äussern, wenn der Entscheid offiziell bekannt gegeben wird.

Das UNHCR steckt in einer gewaltigen Krise: Die Zahl der weltweit zwangsvertriebenen Menschen hat sich in den letzten zehn Jahren fast verdoppelt, aber die internationalen Hilfsgelder gehen drastisch zurück, insbesondere mit der Rückkehr von Donald Trump ins Weisse Haus in diesem Jahr. Die Organisation war gezwungen, seit Anfang des Jahres mehr als ein Viertel ihrer Belegschaft zu streichen, was fast 5000 Mitarbeitern entspricht.

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