Politiker schwärmen vom neuen SBB-Chef Ducrot
«Er hat das Ohr an der Schiene»

Jetzt soll alles besser werden. Die Hoffnungen sind gross, dass der neue SBB-Chef Vincent Ducrot die Bundesbahnen zu einstiger Qualität zurückführen kann. – Gerade bei den Verkehrspolitikern.
Publiziert: 10.12.2019 um 23:50 Uhr
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Aktualisiert: 11.12.2019 um 06:15 Uhr
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Der neue SBB-Chef Vincent Ducrot (zweiter v. l.) mit seinem Vorgänger Andreas Meyer (r.). Ganz links der Freiburger Staatsrat Jean-François Steiert.
Foto: Keystone
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Pascal TischhauserStv. Politikchef

Die Wahl von Vincent Ducrot (57) zum neuen SBB-Chef wird bei den wichtigsten Verkehrspolitikern positiv aufgenommen. «Der neue CEO bringt den notwenigen Rucksack mit, die SBB wieder zu einem verantwortungsbewussten Service-public-Betrieb zu machen», sagt die Chefin der nationalrätlichen Verkehrskommission Edith Graf-Litscher (55, SP).

Und der Präsident des Verkehrsinformationsdienstes Litra und CVP-Nationalrat Martin Candinas (39) ist «optimistisch, dass Vincent Ducrot der Richtige ist, um die SBB dorthin zu führen, wo wir die Bundesbahnen alle haben möchten: Wir wollen eine zuverlässige und pünktliche SBB».

Der Präsident der Alpen-Initiative und SP-Nationalrat, Jon Pult (35), findet: «Herr Ducrot bringt ein Grundverständnis für den Service public mit. Das ist eine gute Voraussetzung, um die SBB wieder zu einem zuverlässigen und am Kunden orientierten Unternehmen zu machen.»

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«Konsensorientiert, transparent und glaubwürdig»

Auch Ueli Stückelberger (50), Direktor des Verbands öffentlicher Verkehr (VöV), lobt: «Ich habe Vincent Ducrot als VöV-Vizepräsidenten schätzen gelernt. Er weiss, dass der ÖV nicht nur aus den SBB besteht und die Zusammenarbeit mit den regionalen Verkehrsunternehmen zentral ist.» Ducrot könne Ruhe in die SBB bringen. Er sei «konsensorientiert, legt Wert auf Transparenz und ist glaubwürdig». Und: «Er hat das Ohr an der Schiene – also bei den Kunden und Mitarbeitern, wie auch bei der Branche.»

Doch auf den Neuen warten zahlreiche Probleme. Das dringendste sind die Verspätungen, die unter seinem Vorgänger Andreas Meyer (58) lange schöngeredet wurden.

Bis zu 300'000 verspätete Kunden am Tag

Im Schnitt kommen täglich 125'000 Passagiere zu spät. An schlechten Tagen gar 300'000 Personen. Gründe dafür sind die wachsenden Fahrgastzahlen, der Mangel an Rollmaterial, Vernachlässigungen beim Streckenunterhalt und Personalmangel.

Zusammen mit den wiederkehrenden Reorganisationen führte der Personalmangel immer mehr zu Sicherheitsproblemen.

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